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Wirtschaft: Nedcar reagiert erleichtert über die neue Allianz und übernimmt die Hälfte des Mitsubishi-Volvo Joint Ventures

Erleichtert hat das niederländische Montagewerk Nedcar auf den Einstieg der DaimlerChrysler AG beim japanischen Autobauer Mitsubishi Motors reagiert. "Dies bedeutet, dass die Zukunft unseres Unternehmens langfristig gesichert ist", freute sich am Montag der belgische Nedcar-Präsident Chris Dewulf.

Erleichtert hat das niederländische Montagewerk Nedcar auf den Einstieg der DaimlerChrysler AG beim japanischen Autobauer Mitsubishi Motors reagiert. "Dies bedeutet, dass die Zukunft unseres Unternehmens langfristig gesichert ist", freute sich am Montag der belgische Nedcar-Präsident Chris Dewulf. Bisher war das Joint-Venture-Unternehmen in Born im Besitz von Mitsubishi und der Ford-Tochter Volvo: Deren 50-Prozent-Beteiligung soll nun DaimlerChrysler übernehmen. Wann die Volvo-Beteiligung von Nedcar in den Besitz von DaimlerChrysler übergeht, steht Firmensprecherin Corinne van Iersel zufolge noch nicht fest: "Das muss alles noch geregelt werden." Bis 2004 soll Nedcar jedoch wie bisher Volvo und Mitsubishi-Modelle montieren. Langfristig sollen in dem Werk neue Kleinautos für den europäischen Markt entwickelt und gefertigt werden. "Nedcar wird unser Entwicklungs- und Montagezentrum für künftige Kleinwagen," kündigte Mitsubishi-Chef Katsuhiko Kawasoe am Montag in Frankfurt an: "Wir werden sehr rasch mit der Entwicklung neuer Modelle mit sehr umweltfreundlichen Motoren beginnen." Die Autobauer wollen zudem zusammen einen viersitzigen Smart entwickeln, der bei Nedcar gebaut werden soll.

Mit dem Einstieg von DaimlerChrysler bei Nedcar beginnt für das Montagewerk ein neues Kapitel seiner wechselhaften Geschichte. Mit Subventionen hatte Den Haag 1968 die Gründung des damaligen DAF-Werkes ermöglicht. Nach der Schließung der Kohlenminen in der Provinz Limburg wollte die Regierung den Kumpeln der Region eine neue Zukunft verschaffen. Nach dem Einstieg von Volvo 1972 wurde das DAF-Werk in Car BV umbenannt. Volvo verstärkte seine Beteiligung 1975 auf 75 Prozent, das Unternehmen firmierte fortan unter dem Namen Volvo Car. 1991 wurde mit Mitsubishi ein neuer Partner gefunden. Volvo, der niederländische Staat und Mitsubishi übernahmen zunächst jeweils ein Drittel der Anteile der neuen Netherlands Car BV (Nedcar). 1999 verkaufte Den Haag seine Beteiligung an die beiden anderen Partner, die im letzten Jahrzehnt rund vier Milliarden Mark in das Montage-Werk investierten.

Erst in den vergangenen drei Jahren erzielte das Unternehmen bescheidene Gewinne. 1998 wurde bei einem Umsatz von 6,5 Milliarden Gulden eine Gewinn von 55 Millionen Gulden erwirtschaftet: 1999 wurden in Born 266 000 Fahrzeuge montiert, weitere Zahlen für 1999 wurden noch nicht veröffentlicht.

tro

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