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Wirtschaft: Neue Bieter für Arriva

Deutsche Bahn kann offenbar mit zehn Interessenten verhandeln

Düsseldorf - Die Deutsche Bahn kann nach dem Erwerb des britischen Nahverkehrskonzerns Arriva die von den Kartellbehörden geforderte Trennung von dessen deutschen Töchtern entspannt angehen. Sie wird vermutlich mit zehn potenziellen Interessenten über den Verkauf verhandeln können. Der Kreis der Bieter hat sich vor dem Abgabetermin Ende nächster Woche von acht auf zehn erhöht.

Zu den Interessenten für die Bahn- und Busaktivitäten der Arriva Deutschland sind laut Verhandlungskreisen die italienische Staatsbahn Trenitalia sowie ein Anbieter aus Asien hinzugekommen. Brancheneinschätzungen zufolge handelt es sich um das Nahverkehrsunternehmen MTR aus Hongkong. Mit diesem Unternehmen hat die Bahn bereits mehrere Berührungspunkte: In London sind die Chinesen ihr Joint Venture-Partner in der Nahverkehrsgesellschaft London Overground Rail Operations beim Betrieb von S-Bahn ähnlichem Verkehr in der britischen Hauptstadt. In Stockholm dagegen war der Partner Gegner im Wettbewerb: MTR warf den deutschen Staatskonzern bei der Ausschreibung um den Betrieb der U-Bahn in der schwedischen Hauptstadt aus dem Rennen.

In der Branche wird erwartet, dass die wesentlichen Wettbewerber der Bahn im Bus- und Bahnverkehr an der Übernahme der Arriva Deutschland interessiert sind, darunter die dänische Staatsbahn, die niederländische Staatsbahntochter Abellio und die französischen Konzerntöchter Veolia Verkehr und Keolis.

Arriva ist zwischen Nordsee und Allgäu im Nah- und Schienengüterverkehr aktiv. Die deutschen Töchter machten zuletzt 460 Millionen Euro Umsatz. Die von der Bahn für 2,8 Milliarden Euro erworbene Arriva-Muttergesellschaft fährt in zwölf europäischen Ländern. ek (HB)

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