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Neue Stromzähler: „Ein tolles Werkzeug“

Der Elektriker Uwe Pitann aus Wesel hat eines der neuen Geräte getestet.

Herr Pitann, seit April 2008 testen Sie und 49 weitere Haushalte aus dem nordrhein-westfälischen Wesel das Luxusmodell der neuen Stromzähler, das Handmessgerät von RWE. Was ist Ihre Zwischenbilanz?

Ich bin begeistert. Das ist ein tolles Werkzeug.

Weil Sie Elektriker sind und damit technikfreundlicher als der Normalverbraucher?

Über solch ein tragbares Ablesegerät hat jeder die Möglichkeit, in Echtzeit zu sehen, wie viel Strom er verbraucht und wie viel ihn das kostet. Man kann seine Daten online abrufen, den Stromverbrauch von letztem Sonntag mit dem von Freitag vergleichen und Rückschlüsse auf das eigene Verbraucherverhalten ziehen.

Wie hilft Ihnen das, Strom zu sparen?

Nach der Installation des Messgeräts haben meine Frau und ich als Erstes entschieden, einen neuen Kühlschrank und eine neue Waschmaschine zu kaufen. Die alten Geräte haben zu viel Strom gefressen. Man konnte wunderbar erkennen, wie beim Ein- und Ausschalten die Stromkurve rasant in die Höhe ging. Außerdem werden wir aufmerksamer, lassen nichts mehr im Stand-by-Modus, verwenden ausschließlich Energiesparlampen. So sparen wir ungefähr drei Prozent unseres Stromverbrauchs, vier Euro im Monat. Das ist doch nicht schlecht.

In Mülheim an der Ruhr testet RWE auch neue Stromzähler. Laut dem regionalen Mieterverein beschweren sich dort einige Bürger über flackernde Lampen. Ist das auch ein Problem in Wesel?

Nein. Ich glaube auch nicht, dass das an den Stromzählern liegt. Das Messgerät läuft parallel zur Stromzufuhr, das eine kann das andere nicht beeinflussen.

Sie klingen wie der perfekte Kunde. Haben Sie nichts zu kritisieren, nicht einmal das undurchsichtige Thema der Kompatibilität?

Real gibt es nichts, nein. Dass ich mich möglicherweise an einen Anbieter binde, finde ich nicht so problematisch. Generell gilt, Strom- und Messgerätsanbieter sind zwei Paar Schuhe und theoretisch kompatibel. Was die Anbieter daraus machen, bleibt natürlich abzuwarten. Was wirklich zu einem Problem werden könnte, sind die Tarife. Wenn der Energieversorger im Detail sieht, wann wo besonders viel Strom verbraucht wird, könnte er zu diesen Tageszeiten die Preise erhöhen. Zu Zeiten mit geringem Verbrauch besteht jedoch dafür auch die Möglichkeit, den Strom günstiger anzubieten.

Es ist jetzt 16 Uhr. Wie hoch sind die Stromkosten, die bei Ihnen heute bisher angefallen sind?

Ich bin bis jetzt bei 13,5 Kilowattstunden, mein heutiger CO2-Ausstoß beträgt 9513 Gramm und das kostet mich bisher 2,53 Euro.

Das Interview führte Franziska Klün.

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