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Wirtschaft: Neue Tarife und Klassen in der Kaskoversicherung Stärkere Differenzierung / Versicherer schreiben rote Zahlen

Berlin (hej). Autofahrer müssen sich auf Änderungen in der Kaskoversicherung einstellen.

Berlin (hej). Autofahrer müssen sich auf Änderungen in der Kaskoversicherung einstellen. Wie Bruno Gas vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag mitteilte, wird es in der Vollkaskoversicherung künftig 25 statt 18 Schadenfreiheitsklassen geben.

Fallen gelassen wurde dagegen der Plan, auch in der Teilkaskoversicherung einen Schadenfreiheitsrabatt einzuführen, sagte Gas, der beim GDV den Hauptausschuss der Schaden- und Unfallversicherer leitet. Auch die Einführung eines Direktregulierungsverfahrens in der Kfz-Haftpflichtversicherung stehe in nächster Zeit nicht an. Bei diesem Verfahren, das im Ausland üblich ist, wenden sich Unfallopfer nicht an die Versicherung des Unfallgegners, sondern regulieren den Schaden über den eigenen Versicherer. Obwohl auch in Deutschland seit langem Gespräche über die Einführung des Direktregulierungsverfahrens laufen, gibt es bislang noch keine Entscheidung zugunsten eines Systemwechsels, heißt es beim GDV.

Die Versicherer erwarten für das laufende Geschäftsjahr sowohl in der Auto- als auch in der Industrieversicherungssparte versicherungstechnische Verluste. Das Beitragswachstum in der Kraftfahrtversicherung flache sich ab, sagte Gas, zudem nähmen die Schäden erstmals seit Jahren wieder zu. In der Industrieversicherung reichten die Prämienerhöhungen bei weitem nicht aus, um die Sparte aus den roten Zahlen zu führen.

Die Gründung des Terrorversicherers „Extremus“ steht nach Informationen des GDV unmittelbar bevor. An der Terrorversicherung, bei der sich die Wirtschaft gegen die Folgen einen terroristischen Anschlags im Inland versichern können, sollen sich alle namhaften deutschen Versicherer beteiligen. Während die Versicherungswirtschaft eine Deckung von drei Milliarden Euro bereitstellt, übernimmt der Bund die Haftung bis zu einer Schadenshöhe von 10 Milliarden.

Erste Deckungskonzepte werden ab September zur Verfügung stehen, sagte Gas. Die Versicherung gegen Terrorschäden werde die Wirtschaft rund 500 Millionen Euro kosten. Die Versicherungsbranche werde an dem Angebot jedoch nichts verdienen, so Gas, weil man nicht nur den Staat an den Prämien beteiligen müsse, sondern auch die internationalen Rückversicherer und die Großrisikenrückstellung bedienen müsse.

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