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Wirtschaft: Neun Prozent mehr Fluggäste

Die Deutsche Lufthansa lässt sich von der jüngsten Absage aus Warschau nicht von ihrem Kurs abbringen. Wie ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstag betonte, werde man alle Anstrengungen unternehmen, gemeinsam mit den eigenen Partnern den Kunden in Polen ein weltweites Netz an Flugverbindungen zu bieten.

Die Deutsche Lufthansa lässt sich von der jüngsten Absage aus Warschau nicht von ihrem Kurs abbringen. Wie ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstag betonte, werde man alle Anstrengungen unternehmen, gemeinsam mit den eigenen Partnern den Kunden in Polen ein weltweites Netz an Flugverbindungen zu bieten. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass sich die polnische Regierung im Rahmen der Privatisierung der nationalen Fluggesellschaft Lot für die Schweizer entschieden haben. Die SAir Group übernimmt 37,6 Prozent an Lot und wird zum Jahreswechsel auch Mitglied des Luftfahrtbündnisses Qualiflyer.

Für die Qualiflyer-Gruppe um die Zürcher Fluggesellschaft Swissair, zu der die belgische Sabena und die Turkish Airlines zählen, ist das ein klarer Gewinn. Erst vor kurzem haben wichtige Unternehmen dem Verbund den Rücken gekehrt. So stiegen auch die Österreicher aus und entschieden sich, im nächsten Jahr ins Lager der Konkurrenz zu wechseln. Die Austrian Airlines (AUA) bereichert dann mit ihrem Luftdrehkreuz Wien den Sommerflugplan der Star Alliance Gruppe um die Deutsche Lufthansa. Den Lufthanseaten bringt das bares Geld: Bereits 1998 steuerte die Allianz 400 Millionen Mark zum Konzerngewinn bei. Dieses Jahr sollen es eine halbe Milliarde Mark sein.

Um ihr Netz in Europa noch enger zu ziehen, hatte sich auch Lufthansa - übrigens neben British Airways - um die Lot-Beteiligung bemüht. Lot beförderte 1998 nach eigenen Angaben mit 28 Flugzeugen etwa 2,6 Millionen Passagiere und erzielte einen Umsatz von rund einer Milliarde Mark.

Mit der AUA an ihrer Seite ist die Entscheidung der Polen für Lufthansa nur halb so schlimm. Denn mit den Österreichern wird die Star Alliance stark in Osteuropa vertreten sein. Ungeachtet dessen soll aber "grundsätzlich" weiter nach Kooperationspartnern oder Beteiligungen in Osteuropa Ausschau gehalten werden. Doch nicht nur im Osten, auch im Westen bleibt Lufthansa auf Partnersuche. Gelingt den Frankfurtern über eine 20prozentige Finanzbeteiligung die Aufnahme von British Midland in die Star Alliance, sichert sich der Verbund damit über 24 Prozent der Start- und Landerechte auf dem Londoner Flughafen Heathrow.

Doch so oder so - die Arbeit der Lufthansa kann sich sehen lassen. Der aktuelle Zwischenbericht bestätigt den Trend nach oben. So erhöhte sich die Zahl der Fluggäste zwischen Januar und September um knapp neun Prozent auf 33 Millionen. Dabei stieg die Zahl der Passagiere der Lufthansa Passage Airline auf großen Flugzeugen um gut acht Prozent auf über 29 Millionen. Lufthansa-City-Line beförderte mit kleineren Flugzeugen (unter 100 Sitzen) im Inland und auf mitteleuropäischen Strecken 3,7 Millionen Gäste. Das waren zehn Prozent mehr. Die erweiterten Beförerungskapazitäten konnten gut genutzt werden. Auch im Frachtverkehr stieg die Auslastung. Die Gesamtauslastung erreichte 71 Prozent; ein Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei überstieg die verkaufte Leistung die Ausweitung des Angebotes um über zehn Prozent. Das wirtschaftliche Zwischenergebnis will Lufthansa erst Mitte November bekannt geben. Doch der Konzernchef hat schon verraten: trotz gestiegener Kerosinpreise soll sich der Gewinnrückgang gegenüber 1998 in Grenzen halten. Für Börsianer nichts Neues. Der Kurs blieb mit 19,42 Euro am Donnerstag fast unverändert.

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