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Surfen in der S-Bahn. Auch im Nahverkehr soll das Internet Einzug halten, fordert Verkehrsminister Dobrindt.

© Michael Gottschalk/dapd

Nicht ausreichend vernetzt: Was Reisende von Bus und Bahn fernhält

Der VCD hat den ÖPNV unter die Lupe genommen. Die Tester fordern mehr Zusammenarbeit der Anbieter. Die Bahn will kreative Kunden künftig belohnen.

Fahrgäste von A nach B bringen, ist zu wenig. Zu diesem Urteil gelangt der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der untersucht hat, wie benutzerfreundlich sich der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) hierzulande präsentiert. Dabei kritisieren die Tester vor allem die mangelnde Vernetzung der unterschiedlichen Verkehrsmittel untereinander. Städte und Gemeinden, Verkehrsunternehmen sowie Anbieter von Carsharing-Systemen sollten zum Wohle der Fahrgäste mehr miteinander reden und besser zusammenarbeiten, forderte der ökologisch ausgerichtete Verkehrsclub am Mittwoch in Berlin.

„Die Verkehrsträger sollten sich nicht mehr als Konkurrenz sehen, sondern vielmehr ergänzen“, erläuterte der Bundesvorsitzende, Michael Ziesak. Ein einfacher Wechsel zwischen den Verkehrsmitteln mache das gesamte System attraktiver.

Barrierefrei durch Köln und Hannover

Für die Studie hatte der VCD sechs Regionen untersucht. Neben den Großstädten Köln und Hannover fuhren die Tester auch in Bamberg und Wittenberg sowie in den Landkreisen Meißen und Vogelsbergkreis Bus und Bahn. Ihre Erfahrungen: Netzpläne an Haltestellen sind Mangelware, auf Anzeigen oder Durchsagen in den Fahrzeugen warteten Kunden oft vergeblich.

Wer ein Fahrrad mitnehmen oder an der Haltestelle parken wolle, stehe zudem häufig vor einem logistischen Problem. Lediglich in den beiden Großstädten sei die Barrierefreiheit gegeben.

W-Lan künftig auch in der S-Bahn?

Bessere Smartphone-Apps, intelligente Vernetzungsangebote – die Digitalisierung des Angebots will auch die Deutsche Bahn vorantreiben. Dabei setzt sie künftig verstärkt auf die Mithilfe ihrer Kunden, wie Bahn-Chef Rüdiger Grube ebenfalls am Mittwoch in Berlin ankündigte. Bis zum 3. Dezember können Nutzer im Internet Ideen einreichen, die die Bahn ins digitale Zeitalter schicken könnten. Unter den 30 besten wählt eine Jury dann drei Gewinner aus. Die Devise der Bahn laute „nicht nur ,für’, sondern auch ,mit’ den Kunden“, sagte Grube.

Wie das „Für“ aussehen könnte – Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat da schon konkrete Vorstellungen. „Die Bahn kann das Verkehrsmittel des digitalen Zeitalters werden“, sagte er. „Dafür muss der Zugang zu Mobilfunk und Internet in allen Bahnhöfen und Zügen Standard werden.“ Das gelte auch für S-Bahnen. Derzeit ist jedoch nicht einmal klar, wann alle ICE mit W-Lan in der 2. Klasse ausgestattet sein werden.

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