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Schön praktisch, trotz hoher Ladekante: Die Kofferraumklappe ist zweigeteilt. Das größere Element klappt wie gewohnt nach oben, das andere nach unten. Dann ist es Ablage und Ladehilfe fürs Sperrgut zugleich.

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Wirtschaft: Noch nie Nissan gefahren? In diesem Sommer wird’s Zeit Fast Kombi, fast Van

Unterwegs im Alltag – heute mit einem ungewöhnlich bescheidenen Franzosen

Sie werden ihn nicht allzu oft sehen. Aber wenn sie ihn sehen, werden sie ihm nachschauen, die Cabriofreunde. Oder sie werden ihn kaufen: Der neue 370 Z Roadster ist eine Augenweide. Das gilt vor allem, wenn das Stoffverdeck seiner eigentlichen Bestimmung nachgekommen ist und sich im Heck weggefaltet hat. 20 Sekunden braucht es dazu, anders als bei vielen Konkurrenten funktioniert die elektrische Prozedur nur im Stand. Vielleicht ist das auch gewollt, damit die Fahrer den erotischen Motorsound ohne Ablenkung geniessen können. Denn wenn sich der Zweisitzer in Marsch setzt, geht’s ab: So herrlich verraucht können 328 PS klingen!

Unterwegs macht der 370 Z schnell vergessen, dass die Verarbeitungsqualität im Inneren bei weitem nicht an das Niveau von Audi oder Porsche heran reicht. Egal, Nissan hat einen Sechszylinder auf die Beine gestellt, dessen Stärke man auch im Keller nicht suchen muss und der in den oberen Etagen freudig ausdreht. Schon im Coupé hat das maximale Drehmoment von 366 Newtonmeter beeindruckt; im offenen Roadster wirkt die Kraft naturgemäß noch viel ursprünglicher. Das Sechsgang-Schaltgetriebe ist gut abgestimmt und zeichnet sich durch kurze Schaltwege aus. Wie es sich für ein Sportauto gehört. Gegen 2000 Euro Aufpreis ist ein Automatikgetriebe mit Schaltwippen am Lenkrad zu haben. Kurven nimmt der knapp 1,5 Tonnen schwere Neuling willig in Angriff, wobei das Heck sein Gewicht zuweilen doch sehr betont. Lenkung und Bremsen sind einwandfrei; das Fahrwerk darf erfreulicherweise zu den härteren gezählt werden. Bei schnellen Lastwechseln zittert die Karosserie ein wenig, insgesamt ist der Komfort aber absolut ausreichend. Daran haben die schön ausgeformten Sitze einen Anteil, schade nur, dass man sie so schlecht einstellen kann.

Alles in allem entspricht das Fahrerlebnis dem optischen Auftritt: Munter und knackig. Kürzer als der Vorgänger reckt sich der 370 Z mit einem tief liegenden Kühlergrill nach vorne. Die Windschutzscheibe steht relativ flach und ist weit bis in die Fahrkabine gezogen. Hinten hält ein gläsernes Windschott die Zugluft recht effektiv draußen.

Der Verkauf des japanischen Roadsters startet in diesen Wochen. Die Preise beginnen bei 41 390 Euro. Für Individualisten ist das ein durchaus verlockendes Angebot. Keine Frage, dieser Nissan hat Charakter – selbst dann, wenn man den Fuß vom Gas nimmt: Beim Zurückschalten gibt die Elektronik automatisch Zwsichengas und zaubert ein Lächeln auf die Wangen des Fahrers.Eric Metzler

Auf den ersten Blick

ziehen wir uns ausnahmsweise mal diplomatisch aus der Affäre. Also: Der Charme des 3008 erschließt sich uns nicht unmittelbar. Ein eigenwillig Ei hat Peugeot da gelegt. Dass innen viel Raum geboten wird, glauben wir auf der Stelle; wie schick die Mittelkonsole und das Armaturenbrett aussehen, erst nach dem Einsteigen.

Pluspunkte gibt es vor allem für…

den 150 PS-Diesel, der einerseits kraftvoll unterwegs ist, andererseits aber genügsam. Als wir bei vorsichtiger Fahrweise die 6-Liter-Marke schrammen, nehmen wir das angesichts der Größe des Autos wohlwollend zur Kenntnis. Aber als wir nach hunderten Kilometern Hochgeschwindigkeit auf der A9 nur knapp über sieben Liter liegen, sind wir baff und dankbar erstaunt. Auch toll: Viele Ablagen, extrem großes Staufach zwischen den Sitzen, die zweigeteilte Heckklappe (siehe Bildunterschrift), der reichliche Platz für Mensch und Ladung unterm (serienmäßigen!) Panoramadach aus Glas.

Weniger Charme hat…

die Verarbeitung. Unser Testwagen mit gut 20 000 Kilometern knarzt und knistert auf Berliner Pflaster doch ganz schön – zumal das Fahrwerk eher straff abgestimmt ist. Einige Drehregler wirken labberig; Abdeckungen im Fußraum über der Pedalerie wackeln. Nervig ist das unruhige Geklopfe des Selbstzünders im Leerlauf; Peugeot zufolge ein Mangel, der nur den Austausch eines Teiles erfordert.

Das spannendste Detail…

kommt nach dem Anlassen surrend hinter den Instrumenten zum Vorschein. Eine kleine Scheibe, auf die Geschwindigkeit, Tempomat-Werte und der Abstand zum Vordermann projiziert werden. Den klassichen Tacho haben wir schnell ignoriert – und nicht ein Tempolimit überfahren!

Unterm Strich die richtige Wahl für…

alle, denen ein Kombi zu klein und ein Van zu groß ist. Ab 27 700 Euro gibt’s einen Mischling, mit dem sich’s trotz kleiner Macken verbrauchsgünstig reisen lässt. eric

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