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das neue iPad Air

© AFP

Update

Nokia Lumia, Microsoft Surface und Apple iPad Air: Der Wettlauf der Tablet-Innovationen

Dünner, schneller und nur noch 500 Gramm schwer ist das neue iPad Air, das Apple in San Francisco vorstellte. Am „Tablet-Dienstag“ präsentierte Nokia seinen ersten Tablet-PC. Microsoft brachte unterdessen die zweite Generation seiner Surface-Tablets in den Handel.

Die buchstäblich heißeste Nachricht kam am Dienstag von Nokia. Der Elektronikkonzern hatte nach Abu Dhabi geladen, um bei sommerlichen 31 Grad auf der Nokia World 2013 seinen ersten Windows-Tablet-Computer vorzustellen. Die Finnen machten den Anfang an einem Tag, den die Nachrichtenagenturen zum „Tablet-Dienstag“ ausriefen: Microsoft brachte am Dienstag die zweite Generation seiner Surface-Tablets in den Handel. Und am Abend stellte Apple in San Francisco die nächste Generation seiner iPads vor.

Seit der Markteinführung des ersten iPads vor dreieinhalb Jahren habe Apple 170 Millionen seiner Tablet-PCs verkauft, sagte Konzernchef Tim Cook. Allein für die Pads gibt es inzwischen 475000 Apps. Die fünfte Generation des 10-Zoll-Tablets heißt iPad Air. Es ist nochmals schneller, aber auch dünner geworden. Das neue iPad wiegt nur noch 500 Gramm. Angetrieben wird das iPad Air vom A7-Chip mit seiner 64-bit-Architektur. Die Akkureichweite soll bei zehn Stunden liegen. Die Fingerabdruckerkennung TouchID, die Apple mit dem iPhone 5S eingeführt hatte, wurde beim iPad Air nicht verwendet.

Das iPad mini erhält wie erwartet ein Retina-Display

Das kleinere iPad mini verfügt nun ebenfalls über ein hochaufgelöstes Retina-Display. Es hat die gleiche Auflösung wie das iPad Air und wird ebenfalls vom A7-Chip angetrieben. Beide Geräte kommen im November auf den Markt. Der Preise für das iPad Air liegt auf dem Niveau des Vorgängers, das verbesserte iPad mini verteuert sich dagegen. Seine beiden wichtigsten Appsammlungen iLife und iWorks gibt Apple den Neugeräten gratis dazu, auch das neue Mac-Betriebssystem OS X Mavericks erhalten Apple-Kunden umsonst. Der Kampf um Marktanteile macht’s möglich. Zudem stellte Apple in San Francisco neue Varianten des MacBook Pro mit Retina-Display vor. Absolutes Highlight war jedoch der neue Mac Pro. Das schwarze Gehäuse hat die Form und die Größe eines Weinkühlers, die darin verbaute Technik dürfte jedoch keinen Computerfreak kalt lassen.

Die Ballung der Termine kommt nicht von ungefähr. Wie die Marktforschungsfirma Gartner errechnete, wird der Absatz der Tablet-Computer in diesem Jahr um fast 54 Prozent auf mehr als 184 Millionen Geräte steigen. Auch für 2014 rechnen die Gartner-Experten mit einem Absatzplus von mehr als 40 Prozent. Die Tablet- PCs, die genau wie die Smartphones mit Wischgesten auf den berührungsempfindlichen Bildschirmen gesteuert werden, eignen sich zwar auch zum Arbeiten, hauptsächlich werden sie zum Nachschlagen im Internet, zum Abrufen von Mails oder für Spiele und zum Lesen von Magazinen genutzt.

Der frühere Nokia-Chef Stephen Elop präsentierte am Dienstag in Abu Dhabi das neue Lumia 2520.
Der frühere Nokia-Chef Stephen Elop präsentierte am Dienstag in Abu Dhabi das neue Lumia 2520.

© Reuters

Das Geschäft mit klassischen Computern und Notebooks geht dabei weiter zurück. Gartner prognostiziert ein Minus von elf Prozent auf 303 Millionen Geräte für 2013. Eine Ausnahme stellen nur die besonders dünnen und leichten Ultramobile-Notebooks dar. Nach 9,8 Millionen Ultramobiles in 2012 werden demnach in diesem Jahr 18,6 Millionen und im nächsten Jahr 39,9 Millionen verkauft.

Was können die neuen Tablets?

Nokias erster Tablet-PC Lumia 2520 ist ein 10-Zoll großer Flachcomputer mit dem Betriebssystem Windows 8.1 RT. Er tritt in direkte Konkurrenz zum Windows-Tablet von Microsoft. Das Nokia-Tablet ist mit einem Full-HD-Display ausgerüstet, kann über den schnellen Datenfunk LTE mit dem Internet verbunden werden und wiegt 615 Gramm. Zunächst wird das Lumia 2520 nur in den USA, Großbritannien und Finnland für rund 500 Dollar plus Steuer zu haben sein. Wann und zu welchem Preis es nach Deutschland kommt, ist offen.

Microsoft hatte seine Hardware-Partner im vergangenen Jahr verärgert, als das Unternehmen mit den Surface-Tablets eigene Geräte auf den Markt gebracht hatte. Der erhoffte Erfolg blieb jedoch aus. Die Windows-Tablets kamen nur auf einen Marktanteil von 4,5 Prozent. Wegen nicht verkaufter Surface-Tablets hatte Microsoft 900 Millionen Dollar abschreiben müssen. Am Dienstag brachte der US-Konzern nun die zweite Generation der Windows-Tablets in den Handel. Das Surface 2 mit Windows 8.1 RT enthält eine Light-Version der Bürosoftware Office. Das Einsteigertablet ist leichter als der Vorgänger, enthält einen schnelleren Prozessor und einen besseren Bildschirm. Es kommt bis zu zehn Stunden ohne Anschluss ans Stromnetz aus.

Auch das für professionelle Nutzer gedachte Surface Pro ist nun in einer verbesserten Version erhältlich. Wie bei Tablets üblich, werden neue Funktionen über Apps hinzugefügt. Normale Computerprogramme können jedoch nur auf dem Surface Pro 2 installiert werden, das mit einem Intel-Prozessor betrieben wird und Windows 8.1 als Betriebssystem enthält. Ausgerüstet mit einer Tastatur lässt sich das rund ein Kilo schwere Surface Pro 2 wie ein Notebook einsetzen. Mit der um 60 Prozent höheren Akkuleistung wurde eine der größten Schwachstellen beseitigt.

Apples Vorsprung schrumpft

Mit Spannung war am Dienstag auf Apples Vorstellung der nächsten Generation der iPad-Tablets gewartet worden. Apple führt den Markt der Tablet-Hersteller zwar nach wie vor an, der Abstand zum Hauptkonkurrenten Samsung ist jedoch deutlich geschrumpft. Den Marktforschern von IDC zufolge liegen die Kalifornier beim Marktanteil mit 32,4 Prozent zwar noch vorn, im Jahr zuvor waren es allerdings noch mehr als 60 Prozent. Samsung mit seinen Android-Tablets kommt auf 18 Prozent. Die Zahl der ausgelieferten Samsung-Tablets mit Googles Android-System legte im Jahresvergleich um 277 Prozent zu.

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