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Das Internet ist für ein Fünftel der Deutschen unbekanntes Terrain.

© dpa

(N)Onliner-Atlas 2013: Datenschutz ist größtes Hindernis

Die Zahl der Internetverweigerer geht kaum zurück. Frauen über 50 Jahre gelten als Härtefälle.

Jeder fünfte Deutsche ist ein Verweigerer. Die Zahl derer, die das Internet nicht nutzen, geht kaum noch zurück. Das geht aus dem aktuellen (N)Onliner-Atlas hervor, den die Initiative D21 am Montag in Berlin vorstellte. Wie bereits 2011, stieg der Anteil der Internetnutzer im abgelaufenen Jahr um 0,9 Prozentpunkte auf nun 76,5 Prozent. Berlin liegt mit 81 Prozent im Bundesländervergleich auf Platz zwei hinter Hamburg.

Seit 2001 habe sich der Anteil der Internetnutzer mehr als verdoppelt, sagte Robert Wieland, Geschäftsführer des Marktforschers TNS Infratest. Dennoch sei Deutschland im internationalen Vergleich nicht gerade spitze. In Skandinavien liege der Anteil der Internetnutzer bei nahezu 90 Prozent. Dass dieser Wert hierzulande in absehbarer Zeit erreicht wird, hält Wieland für unwahrscheinlich. „Die Dynamik kommt zum Erliegen.“ Das Wachstum verliere an Tempo, weil sich die Verweigerung der sogenannten Nonliner verhärte. „Es wird wahnsinnig schwer, diesen harten Kern zu knacken.“

Ein Konzept, um die Menschen, die mit dem Internet nichts anfangen können, zu überzeugen, gibt es nicht wirklich. Zwar gibt es Initiativen, beispielsweise des Bundeswirtschaftministeriums, kleine Unternehmen von den geschäftlichen Vorzügen schneller Internetverbindungen zu überzeugen. Ebenso bemühen sich einzelne Bundesländer wie das Saarland, älteren Menschen in ländlichen Regionen die Online-Welt schmackhaft zu machen, zum Beispiel mithilfe mobiler Internetstationen. Doch das Misstrauen, das Skeptiker dem neuen Medium entgegenbringen, lässt sich offenbar nicht so schnell zerstreuen. Häufigste Gründe sind demnach zum einen die Sorge um die eigenen Daten (67,5 Prozent) und zum anderen Sicherheitsbedenken (59,1 Prozent).

Erstmals legten die Mitglieder der Initiative D21, zu der neben politischen Partnern und Infratest zahlreiche Unternehmen wie Deutsche Telekom und Texas Instruments gehören, auch den Digital-Index vor. Er soll künftig mehr qualitative Analyse ermöglichen. Der Index verdeutliche die digitale Spaltung der Gesellschaft, sagte Wieland. So zeige sich zum Beispiel auf der einen Seite, dass Mädchen kompetenter im Umgang mit dem Netz seien als Jungen. Auf der anderen Seite nutze nicht einmal jede zweite Frau über 50 Jahre das Netz.

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