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Wirtschaft: Nüchtern, aber gesund

Von Henrik Mortsiefer Das Signal zum Aufbruch, das der Börsengang der Bank Austria dem europäischen Finanzmarkt geben sollte, ist ausgeblieben. Statt Freudentaumel herrschte am Mittwoch Frust, als der Aktienkurs der HypoVereinsbank-Tochter gleich am ersten Handelstag unter den Ausgabewert fiel.

Von Henrik Mortsiefer

Das Signal zum Aufbruch, das der Börsengang der Bank Austria dem europäischen Finanzmarkt geben sollte, ist ausgeblieben. Statt Freudentaumel herrschte am Mittwoch Frust, als der Aktienkurs der HypoVereinsbank-Tochter gleich am ersten Handelstag unter den Ausgabewert fiel. Doch aus der Tatsache, dass die Börse nüchtern reagierte, lässt sich neben der schlechten auch eine gute Nachricht herauslesen: Die Investoren schauen sich sehr genau an, was sie kaufen sollen. Die Zeiten, in denen neue Aktien den Anbietern aus den Händen gerissen wurden, sind vorbei. Zum Glück.

Die Gefahr, dass die Börse nach dem Aufschwung seit Mitte März noch einmal abstürzt, ist kleiner geworden. Gebannt ist sie nicht. Zu unsicher sind die Aussichten für die Konjunktur. Zu vage die Gewinnprognosen der Unternehmen. Das wissen die Investoren. Paradoxes Ergebnis ihrer Vorsichtsstrategie: Die Lage an den Börsen wird insgesamt ungefährlicher, weil kaum jemand angesichts der bestehenden Gefahren hohe Risiken eingehen will. Banker sprechen von der neuen Stabilität durch Instabilität. Das klingt nicht nach einer neue Aktienparty. Aber es wird der komplexen Realität der Kapitalmärkte gerecht. Für Anleger bedeutet dies: Die Sommerpause an den Börsen mit stagnierenden Kursen ist eine gute Gelegenheit, um sich neu in Position zu bringen. Die aktuellen Quartalsberichte der Unternehmen geben erste Hinweise darauf, wer sich aus der Krise befreit hat und für den Aufschwung gewappnet ist. Bleiben böse Überraschungen aus, könnten die Aktien 2003 doch noch ein Comeback feiern.

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