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Wirtschaft: Oberaufsichtsrat Gerhard Cromme wird 70

Essen - Wenn Thyssen-Krupp-Chefkontrolleur Gerhard Cromme am heutigen Montag seinen 70. Geburtstag feiert, steht der Ruhestand noch lange nicht an.

Essen - Wenn Thyssen-Krupp-Chefkontrolleur Gerhard Cromme am heutigen Montag seinen 70. Geburtstag feiert, steht der Ruhestand noch lange nicht an. Immer noch zieht der promovierte Jurist aus dem niedersächsischen Vechta die Strippen, auch bei Siemens ist er Chefaufseher. Cromme ist damit einer der mächtigsten deutschen Manager. Seinen Geburtstag verbringt der Vater von vier erwachsenen Töchtern nach Angaben von Thyssen-Krupp im Kreis seiner Familie im Ausland.

Spätestens seit dem 200-Jahr-Fest von Krupp vor gut einem Jahr gilt Cromme auch als designierter Nachfolger des Chefs der Krupp-Stiftung, Berthold Beitz. Eine lange und enge Umarmung beim Jubelfest in der Villa Hügel, ein gemeinsames Foto beim Aktionärstreffen Mitte Januar: Der mittlerweile 99 Jahre alte Krupp-Patriarch braucht nicht viele Worte, um Weichen zu stellen. Ende vergangenen Jahres stärkte Beitz dem von Rücktrittsforderungen bedrängten Cromme den Rücken. „Cromme bleibt“, sagte Beitz damals dem „Handelsblatt“. Die Krupp-Stiftung ist mit 25,3 Prozent wichtigster Großaktionär von Thyssen-Krupp.

Auch von heftiger Aktionärsschelte vor dem Hintergrund eines Milliardenverlusts bei Thyssen-Krupp hatte sich Cromme zuletzt kaum beeindruckt gezeigt. Er hat gute Nerven. Auf dem Höhepunkt der Stahlkrise hatte Cromme 1986 den Vorstandsvorsitz der damaligen Krupp Stahl AG übernommen. Im November 1987 legte er Pläne zur Schließung des Krupp-Hüttenwerks in Duisburg-Rheinhausen vor und löste einen erbitterten Arbeitskampf aus. Cromme übernahm später Hoesch und war treibende Kraft bei der Fusion mit Thyssen. 2001 wechselte er aus dem Vorstand an die Spitze des Aufsichtsrats. dpa

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