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OECD: Jobverluste stehen Deutschland noch bevor

Die Zahl der Arbeitslosen wird nach Auffassung internationaler Wirtschaftsexperten im kommenden Jahr massiv zunehmen. Allerdings malt die OECD in ihrer neuesten Prognose weniger schwarz als im Juni.

Düsseldorf - 2010 wird ein düsteres Jahr für den Arbeitsmarkt, darüber sind sich die Experten einig. Nach jüngsten Prognosen des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) werden in diesem Jahr durchschnittlich rund 3,5 Millionen Deutsche arbeitslos sein – 2008 waren es noch 3,3 Millionen. Kommendes Jahr werde die Zahl der Joblosen noch einmal auf durchschnittlich 4,1 Millionen steigen.

Einen Lichtblick bot am Mittwoch nur der jüngste Beschäftigungsausblick der OECD: Die internationale Organisation rückte von ihrer Schätzung aus dem Juni ab, nach der die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im kommenden Jahr auf über fünf Millionen steigt. Statt von einer Arbeitslosenquote von 11,8 Prozent ist jetzt nur noch davon die Rede, dass die Quote „den zweistelligen Bereich“ erreichen könne, sofern sich der Wirtschaftsaufschwung nicht schnell auf den Arbeitsmarkt auswirken werde. „Die besseren Konjunkturzahlen für das zweite Quartal machen uns für den Arbeitsmarkt ein wenig optimistischer“, sagte OECD-Beschäftigungsexperte Peter Tergeist. Noch sorgten Kurzarbeit und die Konjunkturprogramme dafür, dass die Arbeitslosenquote im Juli mit 7,7 Prozent unter den Erwartungen blieb, so der OECD-Bericht.

Unterm Strich bleiben die Aussichten düster: Bis Ende 2010 soll die Zahl der Arbeitslosen massiv zunehmen. Anders als in den USA oder Japan stehe in Deutschland der heftigste Stellenverlust noch bevor. In den 30 Mitgliedstaaten der OECD erreichte die durchschnittliche Arbeitslosenquote schon im Juli mit 8,5 Prozent den höchsten Wert der Nachkriegszeit. Bis Herbst 2010 soll sie weiter auf zehn Prozent steigen. men

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