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Wirtschaft: Ölmarkt in Aufruhr: Fusionstraum geplatzt

NEW YORK (pf).Aus einer der größten Fusionen der Welt wird nichts: Der Zusammenschluß der beiden Ölkonzerne Texaco und Chevron ist geplatzt.

NEW YORK (pf).Aus einer der größten Fusionen der Welt wird nichts: Der Zusammenschluß der beiden Ölkonzerne Texaco und Chevron ist geplatzt.Texaco gab in der Nacht zum Donnerstag bekannt, es habe die Verhandlungen mit Chevron eingestellt.

Texaco nannte die Komplexität eines Zusammenschlusses, damit verbundene Risiken und rechtliche Probleme als Gründe für die Entscheidung.Die von Chevron geforderten Konditionen seien "in jeder Hinsicht unakzeptabel".Chevron bestätigte in einer knapp gehaltenen Erklärung das Ende des Fusionsplans.Bei den Vorverhandlungen hatte Chevron nach Informationen der Zeitung "Wall Street Journal" für die Übernahme Texacos 80 Dollar je Aktie geboten.Damit wäre das Aufgeld gegenüber dem Börsenkurs vor Bekanntgabe der Fusion geringer gewesen als beispielsweise im Falle der Mobil-Übernahme durch Exxon.

Mit dem Zusammenschluß von Texaco und Chevron wäre ein Mineralöl-Gigant mit fast 60 Mrd.Dollar Umsatz entstanden.An oberster Stelle der Rangliste steht Exxon.Die geplante Fusion von Texaco und Chevron war nicht zuletzt von der jüngsten Konzentrationswelle in der Mineralölbranche motiviert worden.Schon Anfang des Jahres hatte Chevron versucht, Atlantic Richfield (Arco) zu übernehmen - doch Konkurrent BP Amoco kam ihr zuvor.Als der Markt von den Verhandlungen zwischen Texaco und Chevron Wind bekommen hatte, war von einem Übernahmepreis von 42,8 Mrd.Dollar die Rede gewesen.Aber Texaco hatte dem Vernehmen nach andere Preisvorstellungen.Bis zuletzt habe es auch keine Übereinstimmung in der Frage gegeben, wer in der zusammengelegten Gesellschaft das Sagen haben werde.Chevron-Boß Ken Derr soll Alleinführungsansprüche angemeldet haben, was Texaco-Chef Peter Bijur nicht gepaßt haben soll, hieß es in Unternehmenskreisen.

Texacos ausgedehnte Kooperation mit Shell Oil, einer Tochter der britisch-niederländischen Royal Dutch/Shell, und mit der zu Saudi Aramco gehörenden Saudi Refining habe außerdem wettbewerbsrechtliche Probleme aufgeworfen.Die Kartellwächter hätten nach Erwartung von Fachleuten die Aufgabe dieser Joint-ventures zur Bedingung eines Zusammenschlusses erhoben: Sonst hätte Texaco-Chevron den Markt im Westen und Südwesten der USA kontrolliert.

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