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Ölpreis: Energieagentur fordert "Energierevolution"

Ausgerechnet am Tag, als der Rohölpreis an den Märkten auf den tiefsten Stand seit 20 Monaten sank, warnte die Internationale Energieagentur (IEA) vor einem anhaltend hohen Ölpreis. Begründung: Der Ölbedarf der Industrieländer dürfte zunehmen, die Ölreserven aber schwinden.

Berlin - Als Konsequenz aus dieser Prognose und angesichts der drohenden Klimakatastrophe forderte IEA-Chef Nobuo Tanaka am Mittwoch in London eine „weltweite Energierevolution“.

Nötig sei eine Abkehr von der auf fossile Brennstoffe gestützten Wirtschaft hin zu mehr erneuerbaren Energien, sagte er bei der Vorstellung des jährlichen Weltenergieausblicks seiner Organisation. Energie müsse besser genutzt werden und zugleich weniger Kohlendioxidausstoß verursachen.

Politisches Handeln dürfe durch die Wirtschafts- und Finanzkrise nicht verzögert werden. Wenn sich an der Energiepolitik nichts ändere, werde im Jahr 2030 45 Prozent mehr Energie gebraucht als heute, vor allem weil der Bedarf in China, Indien und im Nahen Osten zunehme. Zugleich werde der CO2-Ausstoß um 45 Prozent steigen.

In der 578-Seiten starken IEA-Analyse über die Entwicklung auf den Energiemärkten heißt es, dass Öl zwar noch über viele Jahre die wichtigste Energiequelle bleiben werde. Es sei aber unklar, woher es komme und wie teuer es sein werde. „Eines ist sicher“, erklärte der Leiter der Energieagentur, „die Zeit des billigen Öls ist vorbei.“

Aktuell ist Öl allerdings so günstig, wie seit März 2007 nicht mehr. Ein Barrel (159 Liter) der US-Standardsorte WTI kostete am Mittwoch gut 58 Dollar, ein Barrel der für Europa wichtigen Nordseesorte Brent nur 55 Dollar. Im Juli hatte er noch bei 147 Dollar gelegen. Wie immer in den vergangenen Monaten begründeten Händler den Preisverfall mit der Erwartung, dass die Konjunkturkrise die Ölnachfrage im kommenden Jahr dämpfen könnte. Bei einem relativ niedrigen Ölpreis sinkt auch die Neigung, in alternative Energien zu investieren. kph/AFP

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