zum Hauptinhalt

Opel-Mutter: General Motors macht wieder Gewinn

Nach der schwersten Krise seiner Geschichte hat der US-Autokonzern General Motors im ersten Quartal dieses Jahres erstmals seit 2007 wieder schwarze Zahlen geschrieben.

Berlin - Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) hat im ersten Quartal 2010 wieder einen Gewinn erwirtschaftet. Experten zufolge zeigen die guten Ergebnisse, dass der US-Konzern auch ohne staatliche Hilfen die Sanierung von Opel finanzieren könnte.

GM teilte am Montag mit, in den ersten drei Monaten sei ein Umsatz von 31,5 Milliarden Dollar (25,5 Milliarden Euro) erzielt worden. Unter dem Strich seien im ersten Quartal 865 Millionen Dollar verdient worden – nach einem Verlust von 5,98 Milliarden vor Jahresfrist. Im Europageschäft fiel vor Zinsen und Steuern (Ebit) ein Verlust von 500 Millionen Dollar an. „Wir sind zufrieden mit unserer Entwicklung, vor allem mit dem Erreichen der Profitabilität“, sagte GM-Finanzvorstand Chris Liddell. In Nordamerika fahre das Unternehmen seine Produktion hoch, um die Nachfrage nach seinen vier Automarken (Chevrolet, GMC, Buick, Cadillac) befriedigen zu können. Weltweit seien bis Ende März rund zwei Millionen Fahrzeuge ausgeliefert worden, etwa 400 000 mehr als im ersten Quartal 2009.

„Wenn man sich die Verkaufs- und Produktionszahlen weltweit anschaut, müsste dieses Jahr ein gewaltiges Ergebnis erzielt werden“, sagte Ferdinand Dudenhöffer, Professor für Automobilwirtschaft an der Universität Essen-Duisburg. Ohne das verlustreiche Europageschäft könne sich der GM-Gewinn 2010 gut auf eine Höhe von acht Milliarden Dollar vor Steuern zubewegen. „Zusätzlich fallen Abschreibungen in ähnlicher Höhe an, womit bei GM ein außerordentlich hoher Cash-Flow vorliegt.“ Für die Sanierung der Tochter Opel bedeute dies, dass GM „alle Möglichkeiten ohne Staatsbürgschaften“ habe, die deutsche Traditionsmarke wieder fit zu machen.

Auch Stefan Bratzel vom Center of Automotive der FH Bergisch Gladbach glaubt, dass GM ausreichende finanzielle Mittel hat. „Man muss sehr genau hingucken, ob GM das Geld überhaupt noch braucht“, betonte Bratzel mit Blick auf die beantragten staatlichen Hilfen in einer Gesamthöhe von maximal 1,5 Milliarden Euro. GM hatte den Bedarf zuletzt bereits niedriger angesetzt. mot

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false