zum Hauptinhalt

Opel-Übernahme: GM und Magna wollen 20 offene Fragen klären

Spitzentreffen von GM und Magna in Detroit: Im Wettkampf um die Opel-Übernahme ringen die Vorstandschefs beider Konzerne vor allem um Patentrechte und um Anteilsfragen.

In den Verhandlungen zwischen der Opel-Mutter General Motors (GM) und Opel-Interessent Magna gibt es noch viele ungeklärte Fragen. Eine davon betrifft die Rechte am geistigen Eigentum. "Der Verkauf sollte nicht zu einer Pipeline werden, in der wertvolles, geistiges Eigentum mit unbekanntem Ziel verfrachtet wird", schrieb GM-Verhandlungsführer John Smith in seinem Blog. 

Magna-Kreise in Österreich bestätigten, dass die Patentrechte zu diesem Zeitpunkt Hauptstreitpunkt bei den Verhandlungen seien. GM fürchte, dass durch die Magna-Kooperation mit dem russischen Autobauer Gaz firmeneigenes Know-how an einen Konkurrenten fließen könnte. Dies schien Angaben aus Magna-Kreisen zufolge ausgeräumt. Magna habe sich unter anderem bereiterklärt, der früheren Opel-Mutter GM ein Vetorecht zuzugestehen, falls ein Opel-Anteil mit Patentrechten an Dritte weiterverkauft werden solle. "Die gesamte Frage konnte in den Verhandlungen geklärt werden", hieß es aus Magna-Kreisen.

Darüber hinaus soll GM eine neue Forderung aufgestellt haben, sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Amerikaner wollten eine Garantie, dass ihr Anteil nicht unter 20 Prozent sinkt. Bislang sind sie mit 35 Prozent an Opel beteiligt.

Mit Magna habe es zu Beginn der Woche etwa 30 offene Fragen gegeben, von denen ein Drittel abgearbeitet sei, sagte GM-Vorstand Smith laut FAZ. Die anderen, noch ungeklärten Punkte beim Magna-Konzept seien aber nur schwer zu lösen. In seinem Blog bezeichnete Smith das konkurrierende Konzept des belgischen Finanzinvestors RHJ International (RHJ) als "das einfachere Konzept".

Außerdem will RHJ sein Angebot nachbessern. "Wir könnten mit weniger als 3,8 Milliarden Euro Staatskredit auskommen", zitierte die FAZ Unterhändler von RHJ. Voraussetzung dafür sei, dass der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) von RHJ dieselben Lizenzgebühren für die Patentnutzung fordere wie von Magna. Dies wären 3,25 statt bisher 3,5 Prozent vom Kaufpreis eines Autos.

Im Bieterrennen um den Rüsselsheimer Autohersteller stellen sich die Bundesländer mit Opel-Standorten wie das Land Hessen, aber auch die Betriebsräte von Opel auf die Seite von Magna. Sie hoffen, Magna führe zu weniger Stellenabbau in Deutschland und zu einer klareren Trennung von der amerikanischen Mutter GM.

Heute Abend (MESZ) treffen GM-Chef Fritz Henderson und Magna-Chef Siegfried Wolf in Detroit zu einem Gespräch zusammen, um über den Einstieg des kanadisch-österreichischen Zulieferers beim Rüsselsheimer Autohersteller zu verhandeln.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, sp

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false