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Turmbau zu Frankfurt: Ende 2014 wird der neue Sitz der EZB fertig sein. Foto: dpa/pa

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ORTSTERMIN: Germanwings ausgelastet Banker mit Weitblick

Lufthansa verdient im Europa-Verkehr Geld.

Frankfurt am Main - Die Lufthansa hat im Passagiergeschäft eine Wende geschafft: „Erstmals seit fünf Jahren schreiben wir im Europa-Verkehr wieder schwarze Zahlen“, sagte Vorstandschef Christoph Franz am Donnerstag in Frankfurt bei der Vorlage der Neunmonatszahlen. Auch für das gesamte Jahr erwartet er im Kurzstreckenverkehr wieder einen Betriebsgewinn. Die Maschinen seien gut gebucht, die Auslastung habe in den ersten drei Monaten seit dem Start der neu aufgestellten Germanwings Anfang Juli bei 74,5 Prozent gelegen, betonten Franz und Finanzchefin Simone Menne. Die Buchungslage sei zufriedenstellend. Mit dem Billigableger Germanwings will die Lufthansa den seit Jahren in den roten Zahlen steckenden Deutschland- und Europa-Verkehr wieder dauerhaft in die Gewinnzone bringen.

Die Lufthansa-Passagiersparte, die im Unternehmen Passage heißt, steht für knapp 60 Prozent des Konzernumsatzes. Den Rest der Geschäfte machen die Töchter wie Austrian Airlines, Swiss oder der Wartungs- und Reparatur-Marktführer Lufthansa Technik aus. Den deutlichen Rückgang des Konzern-Betriebsergebnisses um gut zwölf Prozent auf 589 Millionen Euro im dritten Quartal, den die Lufthansa schon vor gut einer Woche bekannt gegeben hatte, konnte Germanwings nicht bremsen. In den ersten neun Monaten rutschte das Ergebnis um 27 Prozent von 907 auf nur noch 661 Millionen Euro ab. Netto ging es sogar um 65 Prozent auf nur noch 247 Millionen Euro runter. Geprägt wurde das Ergebnis von hohen Kosten für den Konzernumbau, weiter beträchtlichen Aufwendungen für Treibstoff und ein schwieriges Frachtgeschäft. Unter dem Strich aber soll das Sparprogramm „Score“ das Ergebnis 2013 um 740 Millionen Euro verbessern. Derzeit baut die Lufthansa auch deshalb weltweit 3500 Stellen ab. Jüngst teilte sie mit, dass sie 1300 Arbeitsplätze der IT-Tochter Lufthansa Systems auslagern will. ro

Frankfurt am Main - Zumindest die Banken in Frankfurt haben Präsident Mario Draghi und seine Kollegen in der Europäischen Zentralbank (EZB) ab Ende nächsten Jahres fest im Blick. 2014 zieht die EZB aus dem Eurotower in den 1,2 Milliarden Euro teuren Neubau der Bank. Dort, im Osten der Stadt, werden die Notenbanker dann gen Westen auf das Bankenzentrum blicken – aus großer Höhe. Im 41. Stock, in gut 160 Metern Höhe, werden sie dann an jedem ersten und dritten Donnerstag im Monat in einem rund 400 Quadratmeter großen Raum zusammensitzen und über die Geldpolitik in der Euro-Zone beraten.

An diesem Donnerstag präsentiert Projektleiter Thomas Rinderspacher stolz „sein“ Bauwerk auf dem Gelände der ehemaligen Frankfurter Großmarkthalle. „Es läuft alles mehr oder weniger nach Plan“, sagt er, auch wenn das Atrium zwischen den beiden Türmen vor lauter Gerüsten kaum zu erkennen ist. Im künftigen Ratssaal dominiert noch der nackte Beton. In den Etagen darunter sieht es dagegen gut ein Jahr vor dem geplanten Umzug schon so aus, als könnten die ersten Zentralbanker morgen einziehen. Großzügige freie Flächen wechseln sich ab mit Büros für einen oder mehrere Banker. Der graue Teppichboden ist verlegt, genauso wie die Verkabelung für Strom, Telefon und Computer, an den Decken hängen Lampen. Aber noch könnte hier niemand telefonieren, das Licht einschalten, Mails verschicken oder sich im Internet einen Überblick über die Lage an der Börse verschaffen. Rechenzentrum und Technik müssen noch installiert werden.

2300 Arbeitsplätze – mit einer möglichen Erweiterung auf 2800 – werden in den Türmen geschaffen. 1600 sind direkt bei der EZB angestellt, dazu kommen Mitarbeiter der nationalen Notenbanken und weitere Berater. Platz für die ab Ende nächsten Jahres bei der Notenbank angesiedelten rund 1000 Mitarbeiter der europäischen Bankenaufsicht gibt es im Neubau aber nicht. „Dass die EZB diese Aufgabe übernehmen würde, war bei der Planung des Neubaus nicht abzusehen“, sagt Rinderspacher. Dabei wäre noch Platz auf dem Gelände direkt am Main. Ein weiterer Neubau wäre eine Option, sagt er. Aber es würde mindestens vier Jahre dauern, bis die Aufseher einziehen könnten.

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