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Wirtschaft: Ostdeutsche Wirtschaft: Die Unternehmen in den neuen Bundesländern sind optimistisch gestimmt

Die ostdeutschen Unternehmen sehen für ihre weitere Entwicklung deutlich bessere Perspektiven als noch im Frühjahr. Eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ergab, dass knapp sechs von zehn Firmen aus den neuen Bundesländern davon ausgehen, im Jahr 2001 mehr zu produzieren und abzusetzen.

Die ostdeutschen Unternehmen sehen für ihre weitere Entwicklung deutlich bessere Perspektiven als noch im Frühjahr. Eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ergab, dass knapp sechs von zehn Firmen aus den neuen Bundesländern davon ausgehen, im Jahr 2001 mehr zu produzieren und abzusetzen. Außerdem rechnet fast die Hälfte der 462 befragten Firmen mit steigenden Erträgen. Allein die Bauwirtschaft "ist so pessimistisch wie nie zuvor", sagte Rolf Kroker, Geschäftsführer des arbeitgebernahen IW, bei der Vorlage der Erhebung am Mittwoch in Berlin. Das schlage sich vor allem in den Beschäftigungsplänen der Baufirmen nieder: Nicht einmal zwei von hundert Firmen planen Einstellungen. Das tue dem Optimismus der übrigen Branchen jedoch keinen Abbruch, denn "der Einfluss der Bauwirtschaft auf die ostdeutsche Konjunktur nimmt offensichtlich ab", hat Kroker beobachtet. Beim Wachstum werde der Osten im Vergleich zu den alten Ländern im kommenden Jahr gleichziehen, erwartet Kroker. Ansonsten sieht das IW einen Stopp des Stellenabbaus in den neuen Ländern. Es werde im kommenden Jahr einen Zuwachs an Beschäftigung geben, prognostizierte Kroker. Während Vorleistungs- und Investitionsgüterproduzenten einstellen wollten, rechne die Konsumgüterindustrie aber bestenfalls mit einer Stabilisierung.

Auch ihre aktuelle Wirtschaftslage sieht die Wirtschaft positiver als noch im Frühjahr. Nur noch 16 Prozent der befragten Betriebe berichten von rückläufigen Geschäften, das sei der niedrigste Wert seit Frühjahr 1995. Vor allem der Export entwickele sich zu einer Stütze. Die Mehrzahl der Firmen rechnet zudem erstmals damit, höhere Absatzpreise durchsetzen zu können. Damit könnten die gestiegenen Energiepreise aufgefangen werden, so das IW.

Die Aussichten in den einzelnen Bundesländern sind gleichwohl unterschiedlich. Vor allem die Unternehmer in Sachsen-Anhalt und Meckelnburg-Vorpommern seien besser gestimmt als zuletzt. In Berlin lege vor allem der Dienstleistungs-Sektor zu. Von einem generellen Abstand gegenüber den alten Ländnern könne man nicht mehr sprechen, sagte IW-Experte Kroker. "Die besten haben die schlechtesten im Westen überholt." In einzelnen Sparten wie der Metallverarbeitung oder dem Fahrzeugbau setzten Ostbetriebe mehr Kapital pro Arbeitsplatz ein als im Westen. Deshalb fordert das IW, künftig auf eine spezielle Ostförderung zu verzichten und die benachteiligten Landstriche über eine bundesweite Regionalförderung zu unterstützen.

Zum Aufwärtstrend trage auch bei, dass mittlerweile 68 Prozent Forschung und Entwicklung (FuE) betrieben. Vor drei Jahren seien es erst 57 Prozent gewesen. Die FuE-Ausgaben hätten nun den Durchschnitt in Deutschland erreicht, sagte Kroker.

brö

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