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Wirtschaft: Otto rechnet mit einem stagnierenden Geschäft

Versandhändler will sein Internetengagement ausbauen

Hamburg (beu/HB/tas). Obwohl das wichtige Weihnachtsgeschäft und das neue Sortiment Frühjahr/Sommer noch bevorstehen, rechnet der Versandhändler Otto im laufenden Geschäftsjahr nicht mit einem steigenden Umsatz. Am Donnerstag gab die Hamburger Otto-Gruppe bekannt, dass die Einnahmen im Geschäftsjahr 2002/2003, das am 28. Februar endet, bei rund 23,5 Milliarden Euro stagnieren werden. Mit „erfreulichen“ Verbesserungen rechnet Michael Otto, Vorstandschef der Unternehmensgruppe, jedoch beim Gewinn. Dieser war im Geschäftsjahr 2001/2002 noch deutlich um 73 Millionen auf 185 Millionen Euro (Konzernüberschuss) eingebrochen.

Otto stellte klar, dass sich der Versandhändler als Reaktion auf die stagnierenden Umsätze nicht an der zunehmenden Zahl von Sonderpreis- und Rabattaktionen beteiligen wolle. Die nützten letztlich weder Handel noch Verbrauchern.

Zu einem höheren Ergebnis sollen auch Kosteneinsparungen beitragen. Pläne für einen Arbeitsplatzabbau gebe es nicht, sagte Otto. Doch werde die natürliche Fluktuation unter den Konzernmitarbeitern genutzt und es müssten die Personalkostenstrukturen kontinuierlich überprüft werden. Weltweit arbeiten rund 79 000 Menschen für Otto. Weitere Einsparungen sollen durch geringere Werbekosten, vor allem durch eine geringere Katalogauflage, erzielt werden.

Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001/2002 profitierte der Versandhandel vom Geschäft im Internet. Hier steht Otto nach dem Buchhändler Amazon weltweit auf Platz zwei. Die globalen Online-Umsätze im reinen Endverbrauchergeschäft wuchsen um 56 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro und werden im laufenden Geschäftsjahr die Hürde von zwei Milliarden Euro überspringen, prognostizierte Michael Otto.

Dabei verdient Otto Geld im Internet. Die Vorsteuerrendite von einem Prozent werde sich bei weiterem Wachstum überproportional erhöhen und langfristig die Rendite des traditionellen Versandhandels übersteigen, da die Abwicklungskosten geringer sind. Damit liegt der Online-Anteil bei der Einzelgesellschaft Otto-Versand bei knapp 15 Prozent und soll in drei bis vier Jahren 20 Prozent ausmachen. Trotzdem soll das traditionelle Versandhandelsgeschäft tragende Säule bleiben und ausgebaut werden.

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