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Wirtschaft: Papierbranche steht vor neuen Streiks

Berlin Die Verhandlungen über einen neuen Manteltarifvertrag für die 95000 Beschäftigten in der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie sind in der Nacht zum Mittwoch in Berlin gescheitert. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will nun versuchen, auf regionaler Ebene Tarifverträge abzuschließen.

Berlin Die Verhandlungen über einen neuen Manteltarifvertrag für die 95000 Beschäftigten in der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie sind in der Nacht zum Mittwoch in Berlin gescheitert. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will nun versuchen, auf regionaler Ebene Tarifverträge abzuschließen. „Jetzt wird die Auseinandersetzung in den Betrieben ausgetragen“, sagte Verdi-Vize Franz Wernicke. Verdi werde in die Verhandlungen über Haus- und Konzerntarifverträge eintreten.

Über höhere Entgelte soll dann Mitte Juli erneut bundesweit gesprochen werden. Verdi verlangt 3,7 Prozent mehr Lohn und Gehalt, die Arbeitgeber bieten ein Prozent für zwölf Monate und eine Einmalzahlung von 240 Euro. Hauptstreitpunkt sind allerdings die von den Arbeitgebern geforderten Öffnungsklauseln: Sie sollen längere Arbeitszeiten – bis zu 40 Wochenstunden – ohne Lohnausgleich ermöglichen. „Das ist unser Kernpunkt und von dem werden wir uns nicht abbringen lassen“, sagte Manfred Lantermann, Verhandlungsführer des Branchenverbandes HPV, am Mittwoch in Berlin. Lehne Verdi das weiterhin ab, werde das Tausende von Arbeitsplätzen kosten.

Jetzt aber drohen erst einmal neue Streiks, denn in einer Urabstimmung hatten die Verdi-Mitglieder vergangene Woche für unbefristete Streiks votiert. dro

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