zum Hauptinhalt

PARKETT Geflüster: Forscher versprechen höhere Löhne Gutachten: Einkommen steigen um 3,3 Prozent

Eine beunruhigende Meldung aus dem Vatikan: Das dortige Münzamt bietet Euro- Münzen an. Dabei gehört der Vatikanstaat gar nicht zum Währungsraum.

Eine beunruhigende Meldung aus dem Vatikan: Das dortige Münzamt bietet Euro- Münzen an. Dabei gehört der Vatikanstaat gar nicht zum Währungsraum. Die Münzen tragen das Porträt des zurückgetretenen Papstes Benedikt. 85 000 Sets werden für je 30 Euro abgegeben. Was ist da los? Kehrt Benedikt zurück? Braucht der Papst Geld? Schuldenkrise? Rettungsschirm? Gott bewahre! Obwohl der Vatikanstaat kein EU-Mitglied ist, darf er Euros zum Sammeln prägen. Die werden dem italienischen Bestand hinzugerechnet. Italien? Beruhigend ist das auch nicht. mot

Berlin - Die Arbeitnehmer in Deutschland können sich auf deutlich steigende Löhne einstellen. Netto werden sie in diesem Jahr 3,3 Prozent mehr in der Tasche haben und im kommenden Jahr 3,2 Prozent mehr, prognostizieren die führenden Wirtschaftsinstitute in ihrem Frühjahrsgutachten für die Bundesregierung, das sie am Donnerstag veröffentlichten.

Die Fachleute machen die zunehmenden Knappheiten am Arbeitsmarkt dafür verantwortlich. Angesichts dessen sei wieder mit mehr außertariflichen Zahlungen und bezahlten Überstunden zu rechnen, schreiben sie. Die Zahl der Beschäftigten werde in diesem Jahr um 250 000 zunehmen, im kommenden um 220 000. Damit würde erstmals die Marke von 42 Millionen Erwerbstätigen durchbrochen. Dabei gebe es gegenläufige Trends: Einerseits strebten immer mehr Menschen aus Südeuropa auf den Arbeitsmarkt – im vergangenen Jahr stammte fast jeder Zweite mit einem zusätzlichen Job von dort. Andererseits schrumpft angesichts der Alterung die Zahl der Erwerbspersonen.

Hinter der Prognose steht die Annahme, dass die Wirtschaft bis Ende 2014 stärker wächst als in den vergangenen Monaten. In diesem Jahr werde das Bruttoinlandsprodukt um 0,8 Prozent zunehmen, 2014 um 1,9 Prozent. „Ein Aufschwung ist schon seit längerem angelegt, blieb aber wegen eines Aufflammens der Krise im Euroraum aus“, schreiben die Ökonomen. Sehr niedrige Zinsen, eine hohe Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Firmen sowie ihre Präsenz in den dynamischen Staaten Asiens sprächen dafür.

Trotz der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt lehnen die Institute einen Mindestlohn von 8,50 Euro hierzulande ab. Dieser hätte vor allem in Ostdeutschland „erhebliche negative Beschäftigungseffekte“. Denn dort liege er über 70 Prozent des mittleren Einkommens – das sei wesentlich mehr als in anderen EU-Ländern. Für eine generelle Lohnuntergrenze in dieser Höhe machen sich SPD und Grüne stark. „Fragen Sie doch mal die Politiker, ob es für die Leute besser ist, für 7,50 Euro zu arbeiten oder für 8,50 Euro arbeitslos zu sein“, sagte Oliver Holtemöller vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle. brö

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false