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Patente: Die Krise geht auf Kosten der Erfinder

Die Weltwirtschaftskrise hat beim Europäischen Patentamt erstmals seit zwei Jahrzehnten zu einem Rückgang der Anmeldungen geführt.

Die Zahl der Anmeldungen sei 2009 um acht Prozent auf rund 135 000 gesunken, teilte die Behörde in München mit. Die Unternehmen hätten wegen der Krise weniger in Forschung und Entwicklung investiert, sagte eine Sprecherin der Behörde. Verglichen mit dem Vorjahr sind die Neuanmeldungen 2009 um sechs Prozent gesunken. Dennoch sind deutsche Firmen mit 25 100 Anmeldungen weiter Europameister. In ganz Europa hatte der Rückgang fünf Prozent betragen.

Entgegen dem Trend sind die Anmeldungen aus China gestiegen. Das fernöstliche Land hat schon in den letzten Jahren mit einer gezielten Hightech-Strategie auf sich aufmerksam gemacht. 2009 hatten chinesische Unternehmen für 1 600 Erfindungen Rechtsschutz beantragt, erklärte die europäische Patentbehörde. Das sei ein Plus von knapp einem Zehntel. Vor allem auch bei der Elektromobilität will China weltweit eine führende Rolle spielen. Bei der Batterietechnik sind sie auf bestem Wege dazu.

Auch beim Deutschen Patentamt machte sich die Krise mit rückläufigen Anmeldezahlen bemerkbar. Dort ist die Zahl der Schutzrechtsersuchen im Vorjahr um knapp fünf Prozent auf 59 583 Anmeldungen gesunken. Dagegen schnellen die Anmeldezahlen in Zukunftsbranchen wie erneuerbaren Energien nach oben. Aus diesem Bereich wurden 2009 beim Europäischen Patentamt exakt 1 259 Erfindungen angemeldet, gut ein Viertel mehr als noch im Vorjahr. Am stärksten gingen die Anmeldezahlen bei Windenergie (51 Prozent) nach oben, wo laut Patentstatistik mittlerweile US-Erfinder führend sind und bei der Solarthermie (39 Prozent), wo deutsche Tüftler die Nase vorne haben. Bei Photovoltaik sind japanische Firmen technologisch führend. tmh

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