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Wirtschaft: Peugeot sucht Wege aus der Krise

Kurs stürzt um rund zehn Prozent ab.

Paris - Berichte über einen möglichen Einstieg des chinesischen Autobauers Dongfeng und des französischen Staates bei PSA Peugeot Citroën haben den Kurs der PSA-Aktie in die Tiefe stürzen lassen. Am Montag verlor die Aktie des angeschlagenen französischen Autobauers an der Pariser Börse zeitweise mehr als zehn Prozent ihres Wertes. Zuvor hatte PSA in einer kurzen Mitteilung Berichte über eine unmittelbar bevorstehende Kapitalerhöhung dementiert. Es gebe zwar Verhandlungen mit „verschiedenen Partnern“, keines dieser Projekte befinde sich aber derzeit in einem „Stadium der Reife“.

Medienberichten zufolge könnten Dongfeng und der französische Staat mit jeweils 1,5 Milliarden Euro bei Peugeot Citroën einsteigen. Nach Aussage der Insider ist eine Delegation aus Firmen-Managern, französischen Regierungsvertretern und Bankern auf dem Weg nach China, um die Verhandlungen voranzutreiben.

Nicht nur die Gründerfamilie, sondern auch der derzeit zweitgrößte Aktionär, die Opel-Mutter General Motors, könnten durch die Kapitalerhöhung an Einfluss verlieren. Seit der Kapitalerhöhung im Umfang von einer Milliarde Euro im vergangenen Jahr hält der US-Autobauer sieben Prozent an den Franzosen. Dieser Anteil dürfte bei einer Kapital-Injektion von drei Milliarden Euro verwässert werden. Die Kapitalerhöhung würde bei 68 Prozent des derzeitigen Marktwertes von Peugeot, der sich auf knapp 4,4 Milliarden Euro beläuft, liegen. Wie die Allianz mit General Motors künftig aussieht, dürfte auch davon abhängen, wie stark sich die Franzosen an Dongfeng binden. GM-Vize-Chairman Steve Girsky deutete dies bereits vor einem Monat an.

PSA Peugeot Citroën leidet besonders unter der Krise auf dem europäischen Automarkt, wo er nach wie vor den Großteil seiner Fahrzeuge verkauft. 2012 brach der Absatz von Fahrzeugen des Konzerns weltweit um 16,5 Prozent ein, PSA musste den höchsten Nettoverlust seiner Geschichte verkraften. Dem Renault-Rivalen mangelt es angesichts des massiven Nachfrage-Einbruchs an liquiden Mitteln, er wird bereits mit Staatshilfen im Umfang von sieben Milliarden Euro gestützt.

Peugeot muss dringend Kosten einsparen, kommt allerdings nur schwerlich voran. Verteilt über zwei Jahre sollen 11 200 Stellen gestrichen werden. Im Juli hatte Peugeot-Chef Philippe Varin betont, der Autobauer befinde sich auf einem guten Weg, seine Jahresziele zu erreichen. AFP /rtr

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