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Wirtschaft: Philips übertrifft alle Erwartungen

Elektronikkonzern kann nach hohen Verlusten wieder deutliche Gewinne verzeichnen – gute Entwicklung auch in Hamburg

Berlin (hop). Der niederländische Elektronikkonzern schreibt wieder schwarze Zahlen. Im vierten Quartal 2003 gab es einen Nettogewinn von 598 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Amsterdam mitteilte. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte Philips noch einen Verlust von rund 1,5 Milliarden Euro hinnehmen müssen. Durch das starke Schlussquartal konnte Europas größter Hersteller von Unterhaltungselektronik für das Gesamtjahr einen Nettogewinn von 695 Millionen Euro ausweisen – nach einem Minus von 3,2 Milliarden Euro im Jahr 2002.

Dabei schrumpfte der Konzernumsatz im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr leicht um ein Prozent. PhilipsChef Gerard Kleisterklee machte dafür vor allem den schwachen Dollar und den Verkauf von Unternehmensteilen verantwortlich. Der Ausblick für 2004 fiel zurückhaltend, aber optimistisch aus.

Das vergangene Jahr war für Philips auch in Deutschland insgesamt gut. Das Ergebnis sei hier „positiv“ ausgefallen, sagte Philips-Finanzvorstand Jan Hommen auf der Bilanzpressekonferenz. Allerdings sei es „ein schwieriges Jahr“ gewesen. Die Konzernzahlen waren besser als von den meisten Experten erwartet. An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die Philips-Aktie stieg am Dienstag um fast drei Prozent.

Den Sprung zurück in die Gewinnzone verdankt Philips nach eigenen Angaben vor allem der positiven Entwicklung bei Halbleitern. Hier konnte der Konzern das erste Mal seit fast drei Jahren wieder Geld verdienen. Nach einem operativen Verlust im dritten Quartal 2003 von 191 Millionen Euro wies Philips im Schlussquartal einen Gewinn von 166 Millionen Euro aus. Auch im Bereich Konsumentenelektronik schaffte Philips eine deutliche Ergebnisverbesserung.

In den ersten Monaten 2004 wird sich die positive Entwicklung allerdings nach Einschätzung des Konzerns etwas abschwächen. Bei Halbleitern dürfte es im ersten Quartal sogar einen Umsatzrückgang im einstelligen Bereich geben. Konzernchef Kleisterklee stellte aber in Aussicht, dass Philips seine Gewinne im Gesamtjahr „stetig verbessern“ werde.

In Deutschland arbeiten für Philips zurzeit etwa 11000 Menschen – und die Beschäftigungsaussichten für dieses Jahr sind laut einem Unternehmenssprecher gut. Größter Standort ist Hamburg vor Böblingen und Aachen. In Hamburg und Böblingen werden Halbleiter gefertigt. In der Hansestadt ist außerdem ein wichtiger Teil der Halbleiterentwicklung des Philips-Konzerns und der Medizintechnik konzentriert.

Durch die weltweite Krise im Halbleitergeschäft sei Deutschland vergleichsweise gut gekommen, sagte ein Unternehmenssprecher dem Tagesspiegel. Es habe keine Entlassungen gegeben – nur zeitweise Kurzarbeit, die mittlerweile wieder aufgehoben wurde. Und auch die beiden anderen großen Bereiche in Deutschland – Medizintechnik und Autoleuchten – entwickelten sich gut. Deshalb werde die Lage bei der Beschäftigung in diesem Jahr „stabil bis positiv“ sein, sagte der Sprecher. „Eventuell“ werde die Beschäftigtenzahl „leicht ansteigen“.

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