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Wirtschaft: "Photokina": Hobbyfotografen sind von neuer Technik begeistert

Der Fotoindustrie-Verband gibt sich ausgesprochen zuversichtlich. Zum Auftakt der "Weltmesse des Bildes", der Photokina in Köln (20.

Der Fotoindustrie-Verband gibt sich ausgesprochen zuversichtlich. Zum Auftakt der "Weltmesse des Bildes", der Photokina in Köln (20. bis 25. September) teilte die Branche mit, der deutsche Foto-Amateurmarkt werde bis zum Ende des Jahres auf rund sieben (1999: 6,4) Milliarden Mark wachsen. Weltweit rechnen Experten mit einem Volumen von 170 Milliarden Mark; immerhin noch drei Prozent mehr als im vergangenen Jahr.

Anfang des Jahres freilich wurden die Aussichten als nicht so günstig beschrieben. Der Markt sei gesättigt, hieß es damals. Das werde zu gravierenden Einschnitten führen. Mehr als fünf Filme pro Jahr und Haushalt werden nicht "verknipst".

Wie der Geschäftsführer des Fotoindustrie-Verbandes, Rainer Schmidt, im Vorfeld der Messe erklärte, habe die Branche im ersten Halbjahr 2000 ein Umsatzplus von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erzielt. Hintergrund dieser positiven Entwicklung sei ein wachsender Fotomarkt - sowohl weltweit als auch in Europa. Die Wachstumsimpulse seien dabei vor allem von den neuen Techniken, insbesondere aus dem digitalen Bereich, gekommen. Während der Weltmarkt für analoge Kameras um rund drei Prozent auf 67 Millionen Stück gewachsen ist, habe sich 1999 der Absatz an Digitalkameras um über 45 Prozent auf 5,5 Millionen Stück erhöht.

Zudem wurden weltweit drei Milliarden Filme und 300 Millionen Einwegkameras verkauft. Der Verkauf von 5,05 Milliarden Colorpapier-Bildern (plus fünf Prozent) zeige überdies, dass die "Knipsfreudigkeit" offenbar nicht nachgelassen hat. Auch Sofortbilder waren stark gefragt, hingegen wurden weniger Dias geschossen. Der Anteil der Schwarz-Weiß-Fotos konnte sich im Vergleich zum Vorjahr halten.

Das Wachstum im analogen Kameramarkt kommt nach Darstellung des Verbandes bisher auf eine Gesamt-Wachstumsrate von etwa fünf Prozent und wird im Wesentlichen getragen von kompakten KleinbildZoomkameras und Sofortbild-Kameras. Digitalkameras, die allerdings noch einen relativ geringen Anteil am gesamten Volumen haben, werden nach Auffassung der Experten ihr Marktvolumen im laufenden Jahr erwartungsgemäß überproportional ausweiten. Im vergangenen Jahr wurden rund 300 000 Stück verkauft; der Anteil am Gesamtmarkt wuchs damit von vier auf sieben Prozent. Derzeit liege die Wachstumsrate bei rund 83 Prozent, erklärten Sprecher der Branche.

Auf der Photokina bieten die Hersteller neue Speichermedien mit höherer Kapazität an. In puncto Auflösung markieren derzeit 3,3 Megapixel die Leistungsgrenze bei den Digitalkameras für den Amateurbereich. Bei den Speichermedien gibt es einen Wettbewerb zwischen der briefmarkendünnen "SmartMedia" und der streichholzbriefgroßen Compactflash-Speicherkarte. Hinzu gekommen sind inzwischen drei andere Typen von Speichermedien einschließlich einer Mini-Wechselfestplatte; weitere Systeme werden angekündigt. Die beiden gängigsten Speicher weisen derzeit eine Höchstkapazität von 64 MB bei Smartmedia und 256 MB bei Compactflash auf.

Digitalkameras setzen zudem künftig auf den zwölf Megabit pro Sekunde schnellen USB-Anschluss, so dass auch der langsame Daten-Download in den PC aus den Anfangstagen der Digitalfotografie der Vergangenheit angehören dürfte. Noch bequemer ist die Bearbeitung digital aufgenommener Bilder, wenn man die Speichermedien direkt wie ein externes Laufwerk mittels eines Adapters am Rechner nutzt.

Enttäuschend läuft bislang das Geschäft mit APS-(Advanced Photo System)Kameras, die im laufenden Jahr einen Rückgang von etwa 17 Prozent verzeichneten. Die APS-Fototechnik hat zwischen den Spiegelreflexkameras und den ultramodernen Digitalkameras offenbar einen schweren Stand. Im vorigen Jahr sei der Verkauf von APS-Kameras um 17 Prozent rückläufig gewesen, sagte Schmidt.

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