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Wirtschaft: Pixelpark gibt keine Entwarnung

Der Berliner Internet-Dienstleister Pixelpark rechnet auch nach einer drastischen Kostensenkung und der Entlassung von 600 Mitarbeitern nicht mit einer baldigen Erholung. Nach dem schlechtesten Jahr in der Firmengeschichte zeichne sich erst im zweiten Halbjahr 2002 eine Entspannung ab, sagte Pixelpark-Vorstandschef Paulus Neef am Mittwoch bei der Vorlage der Bilanz 2001.

Der Berliner Internet-Dienstleister Pixelpark rechnet auch nach einer drastischen Kostensenkung und der Entlassung von 600 Mitarbeitern nicht mit einer baldigen Erholung. Nach dem schlechtesten Jahr in der Firmengeschichte zeichne sich erst im zweiten Halbjahr 2002 eine Entspannung ab, sagte Pixelpark-Vorstandschef Paulus Neef am Mittwoch bei der Vorlage der Bilanz 2001. Pixelpark werde "deutlich weniger" Umsatz machen als 2001, strebe aber ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen an. Eine konkrete Prognose wollte Neef nicht abgeben.

Nach der abgebrochenen Expansion ins Ausland und einem Nachfragerückgang für IT-Dienstleistungen wird das Unternehmen einer harten Sanierung unterzogen. Von einst 1189 Mitarbeitern haben 600 ihre Stelle verloren, vier von neun Ländervertretungen wurden aufgegeben, in Deutschland wurden vier Büros geschlossen. Pixelpark werde sein Kerngeschäft - die Realisierung von Marketing-Websites, Portalen und E-Shops - stabilisieren, sagte Neef. "Die Zeit der Experimente ist vorbei, die Kunden wollen einen nachweisbaren Nutzen."

Im Geschäftsjahr 2001 hatte das Unternehmen einen Rekordverlust von 86 Millionen Euro verbucht. Dieser war vor allem auf einmalige Firmenwertabschreibungen zurückzuführen. Im Rumpfgeschäftsjahr 2000 (1. Juli bis 31. Dezember) lag das Minus nur bei 15,5 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte auf 81,3 Millionen Euro (52,3 Millionen). Sollte sich der Markt nicht wie von Pixelpark erwartet ab Juli 2002 erholen, sei "mit weiteren Firmenwertabschreibungen zu rechnen", sagte der kaufmännische Leiter der Pixelpark AG, Peter Vedder. Er schloss nicht aus, dass das Unternehmen erneut auf eine Kapitalspritze der Muttergesellschaft Bertelsmann angewiesen sein wird. Das Risiko sei jedoch "deutlich kleiner" als im vergangenen Jahr. Im Dezember hatte Bertelsmann einen erneuten Kredit von 15 Millionen Euro auf nun insgesamt 40 Millionen Euro gewährt.

ID-Media vergrößert Verlust

Mit einer ähnlich massiven Restrukturierung wie Pixelpark versucht das Berliner Multimedia-Unternehmen ID-Media AG "die Weichen für die Zukunft" zu stellen. Im Geschäftsjahr 2001 wurde die Belegschaft auf 244 Mitarbeiter halbiert, Standorte in Hamburg, Stuttgart und Wien geschlossen, Geschäftsbereiche zusammengefasst. Am Ende des laufenden Geschäftsjahres soll die Gewinnschwelle erreicht werden. 2001 sank der ID-Media-Umsatz auf 22,2 Millionen Euro nach 39,7 Millionen Euro im Jahr 2000. Die Verluste vergößerten sich von 8,9 auf rund 17,9 Millionen Euro. Darin enthalten seien sämtliche Kosten des Restrukturierungsprogramms in Höhe von 4,8 Millionen Euro sowie sechs Millionen Euro Investitionen in Forschung und Entwicklung.

mot

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