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Wirtschaft: Pleiten fördern die New Economy (Kommentar)

Wer wird denn gleich nervös werden? Am Neuen Markt werden derzeit die Sorgen vor einem Ende der Internet-Euphorie so hoch gehandelt wie vor Wochen die Aktien der New Economy.

Wer wird denn gleich nervös werden? Am Neuen Markt werden derzeit die Sorgen vor einem Ende der Internet-Euphorie so hoch gehandelt wie vor Wochen die Aktien der New Economy. Doch das Euphorie- und Krisengeschrei haben sich auf dem Parkett der Wachstumstitel schon immer in rasendem Tempo abgelöst. Kaum ein Beobachter des Neuen Marktes, der das inzwischen nicht verstanden hätte. Die düsteren Prognosen sollten deshalb mit Vorsicht genossen werden. Die Internet-Wirtschaft ist erst an ihrem Anfang, und die Auslese der wirklich innovativen und wachstumsstarken Unternehmen hat gerade erst begonnen. Die Pleite von Boo.com war deshalb nicht der Anfang vom Ende, sondern ein Signal des Aufbruchs. Wenn, wie Experten glaubhaft versichern, neun von zehn Internet-Händlern in zwei Jahren von der Bildfläche des World Wide Webs verschwunden sind, bieten sich dem Rest fantastische Chancen. Internet-Portale, die Online-Dienste bündeln und die Dienste kleinerer Firmen unter ihrem Dach bündeln, werden nicht nur kundenfreundlicher sein, sondern auch rentabler. Zur Freude der Börse und jener Anleger, die auf die Starken des Net-Business gesetzt und die Luftnummern links liegen gelassen haben.

Zugegeben, es wird noch viel heiße Luft am Neuen Markt gehandelt. Zu Preisen, die in keinem Verhältnis zu den oft dünnen Geschäftsmodellen stehen. Aber die Kurskorrektur, die schon vor dem T-Online-Börsengang eingesetzt hat, rückt die Proportionen nun zurecht. Die Gewinner der New Economy müssen jetzt beweisen, was in ihnen steckt. Qualität wird dann auch an der Börse wieder ihren Preis haben.

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