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Wirtschaft: Plötzlicher Chefwechsel bei Schenker

Bahn sucht Nachfolger für ihre wichtigste Sparte

Berlin - Der Chef der Bahn-Logistiksparte Schenker, Hans-Jörg Hager, verlässt überraschend den Konzern. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, werde der 59-Jährige im Laufe des Jahres aus dem Unternehmen ausscheiden. Die Bahn trifft die Demission des wichtigen Managers offenbar unvorbereitet. „In den nächsten Wochen werden wir bei DB Schenker in aller Ruhe die weiteren Schritte besprechen und uns für einen Nachfolger für einen reibungslosen Übergang entscheiden“, sagte Norbert Bensel, Vorstand der Transport- und Logistiksektion.

Hager führte Schenker Deutschland und war zuletzt verantwortlich für den europäischen Landverkehr. Schenker, die größte Spedition des Kontinents, steuert 40 Prozent zum Bahn- Umsatz bei und wächst rapide. Beim Gewinn ist nur die staatlich bezuschusste DB Regio stärker.

Schon seit geraumer Zeit gab es Unruhe bei dem 2002 durch die Bahn übernommenen Unternehmen Schenker. Der Bahn- Vorstand versuchte, den Logistiker zwecks besserer Kontrollierbarkeit enger an sich zu binden – das aber stieß auf Unmut bei den Managern. Derzeit steht Schenker zudem im Fokus, weil die Bahn eine Zusammenführung der verschiedenen Standorte in Deutschland prüft. Bislang wird Schenker von Kelsterbach (Hessen), Essen und Berlin aus geführt. Die Bahn favorisiert Hamburg als neue Logistikzentrale. Unruhe bei Schenker dürfte dem Vorstand kurz vor der Entscheidung zum Börsengang ungelegen kommen – die Entwicklung Schenkers ist entscheidend für die Bewertung der Bahn. brö

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