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Wirtschaft: Positive Zeichen am Arbeitsmarkt Experten hatten nicht mit so guten Zahlen gerechnet

Berlin Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Oktober deutlich stärker gesunken als erwartet. Knapp 4,556 Millionen Menschen waren arbeitslos gemeldet und damit gut 94 000 weniger als im September, geht nach Tagesspiegel-Informationen aus der Statistik der Bundesagentur für Arbeit hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wird.

Berlin Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Oktober deutlich stärker gesunken als erwartet. Knapp 4,556 Millionen Menschen waren arbeitslos gemeldet und damit gut 94 000 weniger als im September, geht nach Tagesspiegel-Informationen aus der Statistik der Bundesagentur für Arbeit hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wird. Die Quote sank von 11,2 auf 11,0 Prozent.

Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres waren zwar knapp 350 000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Dies führt die Nürnberger Behörde aber vor allem auf rein statistische Eeffekte der Hartz-Arbeitsmarktreformen zurück. Weiterer Hinweis auf eine Entspannung: Die Statistik verzeichnete deutlich weniger Neuzugänge als vor einem Jahr.

Es war der dritte Monat in Folge mit einer Besserung. Der Durchschnitt der ersten zehn Monate des Jahres liegt leicht unter der Zahl von 4,9 Millionen Arbeitslosen, die die Bundesagentur im Jahresmittel erwartet: Im Jahresverlauf waren es bisher 4,86 Millionen, was einer Quote von 11,7 Prozent entspricht.

Die lediglich geringe Differenz spricht dafür, dass die Bundesagentur mit einem nicht sehr ausgeprägten Anstieg im November und Dezember rechnet. Die Wirtschaft hat hier offenbar eine deutlich andere Einschätzung. „An den Arbeitsmarktdaten in diesem Winter werden wir alle spüren, wie sehr unser Land bereits von der Substanz lebt“, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Jürgen Thumann, am Dienstag.

Analysten und Volkswirte hatten im Oktober einen deutlich schwächeren Rückgang erwartet. Die übliche Herbstbelebung und Mittelwerte der vergangenen Jahre ließen auf 40 000 bis 50 000 weniger Arbeitslose schließen, also etwa die Hälfte des tatsächlichen Werts. Die Wachstumsimpulse, die zu einer Erholung des Arbeitsmarkts beitragen könnten, sind nach Ansicht von Fachleuten dennoch zu schwach. „Wir sehen im Moment noch keine Kräftenachfrage, lediglich ein paar wenige positive Zeichen in der Statistik“, sagte Stephan Bielmeier, Volkswirt bei der Deutschen Bank, vor Bekanntwerden der Daten.

Doch auch um Saisoneffekte bereinigt ging die Arbeitslosenzahl binnen Monatsfrist um 36 000 zurück. Auch hier hatten die Analysten und Volkswirte im Schnitt lediglich mit einem weniger als halb so großen Rückgang gerechnet.

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