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Wirtschaft: Post schließt 1000 Agenturen in den kleinen Geschäften

Gewerkschaft Verdi fordert Verhandlungen über Stellenabbau

Frankfurt (Main) (ro). Nach wochenlangen Spekulationen der Öffentlichkeit hat PostChef Klaus Zumwinkel am Donnerstag bestätigt, dass bis Ende 2004 rund 1000 von derzeit 8000 meist in kleineren Geschäften befindlichen Postagenturen geschlossen werden sollen. Die etwa 5000 posteigenen Filialen sollen nicht angetastet werden, so dass rund 12000 Poststellen erhalten bleiben. Personal will die Post in größerem Stil nur im Ausland abbauen, sagte Zumwinkel in Frankfurt. Ein generelles Stellen-Kürzungsprogramm gebe es nicht. Derzeit beschäftigt die Post weltweit rund 380000 Mitarbeiter. Wie viele der derzeit 140000 Briefkästen abgehängt werden, sagte Zumwinkel nicht.

Mit dem Wertsteigerungsprogramm „Star“ will die Post ihren Vorsteuergewinn bis 2005 um rund 1,4 Milliarden Euro auf 3,1 Milliarden Euro steigern. Künftig werden Päckchen und Pakete nicht mehr unter der Marke Post-Euro Express ausgeliefert, sondern unter der Marke DHL. Mittlerweile hat die Post die Zustimmung der EU für die Übernahme des 25-Prozent-Anteils der Lufthansa an DHL. Die Gewerkschaft Verdi hat unterdessen Verhandlungen über das „Star“-Programm gefordert.

In den ersten neun Monaten erreichte die Post einen Vorsteuergewinn von 1,8 Milliarden Euro, ein Minus von gut fünf Prozent gegenüber der Vorjahreszeit. Der Umsatz kletterte um 16 Prozent auf knapp 29 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn wird allerdings gedrückt durch die Beihilfe-Entscheidung der EU-Kommission. Insgesamt soll das Unternehmen 850 Millionen Euro an den Bund zurückzahlen, weil Verluste bei Geschäftskunden in den neunziger Jahren zu Unrecht aus anderen Bereichen abgedeckt wurden. Die Post klagt zwar, hat aber Rückstellungen gebildet, so dass der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um fast 70 Prozent auf 392 Millionen Euro schrumpft. Für das gesamte Jahr erwartet Zumwinkel einen Umsatz von knapp 40 Milliarden Euro und einen Vorsteuergewinn von 2,2 Milliarden Euro, ein Minus von etwa 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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