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Wirtschaft: Preise in Euro-Ländern steigen um 2,2 Prozent

Wirtschaftsexperten erwarten baldige Anhebung der Leitzinsen

Berlin (brö/hop). In den EuroLändern ist die Inflation im November gestiegen. Die Rate im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg auf 2,2 Prozent, nachdem sie im Oktober bei 2,0 Prozent gelegen hatte, teilte das EU-Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mit. Für Druck auf die Preise sorgten auch Telekommunikations-Dienstleistungen. Anschluss- und Grundgebühren in Deutschland verteuerten sich im November um 10,2 Prozent, Festnetz-Dienstleistungen um 2,8 Prozent, erklärte das Statistische Bundesamt.

Allerdings zwang die Bonner Regulierungsbehörde die Deutsche Telekom am Freitag, die Preise für die Netznutzung durch andere Anbieter ab 1. Dezember zu senken – das dürfte den Verbrauchern zugute kommen. Auch vom Erdöl geht keine Inflationsgefahr aus. Trotz der hohen Marktpreise ist der Rohstoff in Deutschland billig, weil der Euro so stark ist. Das zeigt sich an den Tankstellen: Nach Angaben von BP-Aral sank der Preis für einen Liter Normalbenzin von durchschnittlich 1,086 Euro im August über 1,055 Euro im September auf nun 1,039 Euro.

Klettern die Preise dauerhaft stärker als zwei Prozent, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen erhöht. 2004 werde die Inflation diese Marke zwar nicht erreichen, sagte Michael Hüther, Chefvolkswirt der Deka-Bank in Frankfurt (Main), dem Tagesspiegel. „Trotzdem dürften ab Juli 2004 Zinserhöhungen wieder ein Thema werden“, erwartet er. „In einem Jahr werden die Zinsen etwa um 50 Basispunkte höher sein als heute.“ Der Grund dafür sei vor allem die Krise des Euro-Stabilitätspaktes. Dies könnte die EZB dazu veranlassen, früher als nötig die Zinsen anzuheben. „Diese Entwicklung macht mir Sorgen“, sagte Hüther mit Blick auf den für 2004 erwarteten Aufschwung.

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