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Wirtschaft: Pro Sieben Sat 1 braucht 282 Millionen Euro Schuldenstand soll auf

400 Millionen Euro sinken

München (nad). Der größte deutsche Fernsehkonzern Pro Sieben Sat 1 will sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung 282 Millionen Euro beschaffen, um seine angegriffene Bilanz zu stärken. Für jeweils acht alte Pro SiebenAktien gebe es eine neue Aktie zum Bezugspreis von 11,60 Euro, teilte das Unternehmen am Montagabend in München mit. Das entspreche im Vergleich zum aktuellen Kurs einem Ausgabeabschlag von rund 28 Prozent. Die Aktie von Pro Sieben Sat 1 schloss am Dienstag an der Börse auf 15,95 Euro, das waren 1,48 Prozent weniger als am Tag zuvor. Insgesamt will der Konzern 24,3 Millionen neue Aktien am Markt platzieren. Sie sind für das Geschäftsjahr 2004 voll dividendenberechtigt. Wie Pro Sieben Sat 1 weiter mitteilte, werden Vorzugs- und Stammaktien zum gleichen Bezugspreis angeboten.

Saban erhöht Anteil

Die Investorengruppe um den US-Milliardär Haim Saban hatte die Kapitalerhöhung im Sommer 2003 garantiert und muss eventuell nicht gezeichnete Aktien von anderen Altaktionären übernehmen. Der Anteil Sabans, der bisher etwa 70 Prozent der stimmberechtigten Stammaktien betrug, steigt mit der Kapitalerhöhung auf mehr als 75 Prozent. Der Axel-Springer-Verlag, der vor der Kapitalerhöhung über jeweils 11,5 Prozent der Stamm- und Vorzugsaktien verfügte, wird die Kapitalerhöhung dagegen nicht mittragen. Eine Sprecherin verwies darauf, dass die Beteiligung an Pro Sieben eine reine Finanzbeteiligung sei, von der sich Springer langfristig zurückziehen wolle. Die Bezugsfrist für die neuen Aktien beginnt am 13. April und endet voraussichtlich am 26. April.

Mit dem Erlös aus der Kapitalerhöhung will Pro Sieben Sat 1 seinen Schuldenberg weiter abbauen. Die Nettoschulden sollen nach Aussagen von Finanzvorstand Lothar Lanz bis Ende diesen Jahres von 676 auf 400 Millionen Euro gesenkt werden. „So gewinnen wir nicht nur mehr Flexibilität, sondern stärken gleichzeitig die Wettbewerbsposition der Gruppe und schaffen die Voraussetzung für neues Wachstum“, sagte er. Die Kapitalerhöhung ist Teil eines Refinanzierungspakets zum Abbau der Verbindlichkeiten. Im Zusammenhang damit sei auch ein Rückkaufangebot für eine erst 2006 fällige Anleihe in Höhe von 338 Millionen Euro geplant. Zudem ist nach Firmenangaben bis Ende Mai der Abschluss eines neuen Konsortialkredits von bis zu 475 Millionen Euro geplant, der eine Laufzeit von fünf Jahren haben soll. Derzeit werde aber auch geprüft, ob ein Teil des neuen Konsortialkredits durch eine Anleihe mit fünf bis sieben Jahren Laufzeit und einem Volumen von mindestens 100 Millionen Euro abgedeckt werden solle.

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