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kirch breuer

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Prozessauftakt: Kirch will über drei Milliarden von Deutscher Bank

Kirch gegen Breuer: Der Streit zwischen dem Medienunternehmer Leo Kirch und der Deutschen Bank um Schadenersatz in Milliardenhöhe beschäftigt seit Dienstag die Justiz. Der Ex-Chef der Bank hatte 2002 öffentlich die Kreditwürdigkeit Kirchs angezweifelt.

Die Richter einer Zivilkammer des Landgerichts München befassen sich mit zwei Klagen, mit denen Kirch insgesamt mehr als drei Milliarden Euro für die Pleite seiner Firmengruppe fordert. Kirch macht vor allem den ehemaligen Deutsche Bank-Chef Rolf Breuer für den Zusammenbruch verantwortlich, weil dieser in einem Interview 2002 die Kreditwürdigkeit der Kirch-Gruppe infrage gestellt hatte. Zwei Monate später meldete die erste Kirch-Gesellschaft Insolvenz an.

Zum Prozessbeginn erklärten die Anwälte Kirchs in einer schriftlichen Stellungnahme nochmals, dass die Insolvenz eine Folge der Äußerungen Breuers gewesen sei. Die Deutsche Bank wies hingegen in einer Erklärung darauf hin, dass es keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem Interview und der Insolvenz gegeben habe. Das Unternehmen sei bereits vor dem Interview im Februar 2002 überschuldet gewesen. Kirch und Breuer wurden in dem Prozess von Anwälten vertreten.

Der Bundesgerichtshof hatte im Jahr 2006 bereits entschieden, dass Breuer seine Pflichten mit seinen Äußerungen verletzt hat und Kirch grundsätzlich Anspruch auf Schadenersatz hat. In dem aktuellen Prozess in München soll unter anderem geklärt werden, wie hoch der Schaden ist und ob er möglicherweise schon durch die damalige Situation des angeschlagenen Kirch-Konzerns verursacht wurde. (imo/dpa)

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