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Wirtschaft: Putzbranche: Gebäudereiniger weiten Geschäft aus - Gegenbauer-Bosse plant Zukäufe

Eine Vielzahl zusätzlicher Kundenwünsche und moderne Architektur haben bei der Branche der Gebäudereiniger weitreichende Anpassungsprozesse ausgelöst. Rund um die Uhr geöffnete Großimmobilien, wie die neue Daimlerzentrale in Berlin, sind mit konventionellem Know how nicht mehr zu bewirtschaften.

Eine Vielzahl zusätzlicher Kundenwünsche und moderne Architektur haben bei der Branche der Gebäudereiniger weitreichende Anpassungsprozesse ausgelöst. Rund um die Uhr geöffnete Großimmobilien, wie die neue Daimlerzentrale in Berlin, sind mit konventionellem Know how nicht mehr zu bewirtschaften. Die beauftragte Firma stellt die Hostessen, bewegt die Autos, sorgt für Sicherheit, berät in Problemfällen und ist für die Sauberkeit der Flächen verantwortlich. "Ohne diese breite Palette unseres Gebäudemanagements hätten wir den Daimler-Auftrag nicht bekommen", sagte Werner Gegenbauer, geschäftsführender Gesellschafter der Gegenbauer-Bosse Holding GmbH, am Donnerstag. Die Branche steckt im Umbruch. In der Diskussion ist zurzeit eine Art Immobilienleasing, das den Nutzer des Gebäudes von allen Pflichten befreit.

Das erweiterte Aufgabengebiet beschleunigt derweil auch den Konzentrationsprozess. Die zehn größten deutschen Gebäudereiniger haben ihre Marktanteile in den letzten Jahren verdoppelt. Gegenbauer rechnet damit, da sich die Gewichte zu Lasten kleinerer Firmen in Zukunft noch weiter verschieben. Auch Gegenbauer, dessen Unternehmen Anfang des Jahres mit dem Familienbetrieb Bosse fusionierte, plant weitere Akquisitionen. Vor allem in Bayern und Nordrhein-Westfalen gebe es noch Defizite. Für die Zukunft sei man aber bereits gut positioniert. Mit der Ausgliederung von Randaktivitäten wie Hotelservice und Catering in Höhe von rund 15 Millionen Mark könne man sich nun auf die Kernbereiche Gebäudereinigung, Gebäudemanagement, Sicherheit und Krankenhausdienstleistungen konzentrieren. Die Firma betreut bundesweit 150 Kliniken. In der so genannten Euroliance zusammen mit der Onet S.A. (Frankreich) und der OCS-Gruppe (Großbritannien) wurden auch überregional erste Aufträge aquiriert. Trotz der deutlichen Expansion ist an einen Börsengang zurzeit aber nicht gedacht. Gegenbauer: "Noch schaffen wir das Wachstum aus eigener Kraft." Für das laufende Geschäftsjahr ist ein Umsatz von 530 Millionen Mark geplant. Das entspricht einer Steigerung um sechs Prozent.

olm

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