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Quartalszahlen: Umsatzeinbruch bei Premiere

Dem Bezahlsender Premiere brechen nach dem Verlust der Fußball-Bundesligarechte die Umsätze weg. Im ersten Quartal sanken die Erlöse um fast 18 Prozent auf 224 Millionen Euro. Auch die Kooperation mit Arena ist noch ungewiss.

München - Premiere-Chef Georg Kofler betonte aber, dass zwar der Umsatz pro Kunde stark rückläufig sei. "Bei den Abonnentenzahlen ist Premiere aber zurück auf Wachstumskurs." Wenn eine kartellrechtlich unbedenkliche Lösung für die Kooperation mit dem Konkurrenten Arena gefunden sei, werde es mit dem Geschäft schnell aufwärts gehen.

Im ersten Quartal schnitt Premiere etwas besser ab, als Analysten erwartet hatten. Der Pay-TV-Konzern erzielte einen Gewinn von 4,5 Millionen Euro nach einem Verlust von 18,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit Verlusten von knapp 20 Millionen Euro gerechnet. Die Zahl der Abonnenten stieg dank neuer, billigerer Angebote seit Jahresanfang um 50.000 auf 3,46 Millionen Kunden Ende März. Damit waren es aber noch immer knapp zwei Prozent weniger als vor einem Jahr.

Kompromissvorschlag zwischen Arena und Premiere

Entscheidend für die nähere Zukunft ist die Kooperation mit Arena. Premiere hatte die Vermarktung des Bundesliga-Angebots des Konkurrenten über Satellit im April wegen der Bedenken des Bundeskartellamts auf Eis gelegt. Bis Ende Mai wollen Arena und Premiere nun einen Kompromissvorschlag vorlegen. "Wir erzielen gute Fortschritte und glauben, im Rahmen der festgesetzten Frist mit kartellrechtlich unbedenklichen Modellen aufwarten zu können", sagte Kofler. Er ließ offen, ob dabei der Umfang der Vermarktung eingeschränkt werden soll oder der Arena-Eigner Unity Media auf einen Einstieg bei der Premiere AG verzichtet. Diese Beteiligung soll einer der Gründe für die Bedenken des Kartellamts sein, obwohl Unity die Aktien an einen Treuhänder übergeben und keinen Einfluss ausüben will.

Sollte Premiere das Arena-Angebot über Satellit vermarkten dürfen, wird die Zahl der Abonnenten nach Einschätzung Koflers schnell steigen. Er sieht ein Potenzial von einer halben Million Kunden, die gewonnen werden könnten. Falls die Kooperation nicht genehmigt werde, müsse sich Premiere strategisch etwas überlegen. Der Vorstandschef betonte, dass Premiere bei der nächsten Versteigerung der Bundesliga-Rechte wieder antreten will. "Wir werden selbstständig gegen jeden anderen Wettbewerber bieten, also auch gegen Arena."

In den vergangenen Monaten war immer wieder spekuliert worden, dass Premiere nach dem Verlust der Bundesliga-Rechte zum Übernahmekandidat werden könnte. "Dass es Interesse gibt, kann ich bestätigen", sagte Kofler. Es gebe derzeit aber keine konkreten Gespräche. (tso/dpa)

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