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Wirtschaft: Reebok sucht Übernahmekandidaten

US-Unternehmen erwartet weitere Konzentration in der Sportartikelbranche

München Der US-Konzern Reebok rechnet mit einer weiteren Konsolidierungswelle in der hart umkämpften Sportartikelbranche. Dabei will die weltweite Nummer drei kräftig mitmischen. „Wir werden eine aktive Rolle spielen und schauen immer nach günstigen Gelegenheiten, um unser Angebot auszuweiten“, sagte Reebok-Chef Paul Fireman im Gespräch mit dem Handelsblatt. Viele kleinere Marken bekämen derzeit Probleme seien deshalb auf der Suche nach einem finanzkräftigen Partner, sagte Fireman. Wegen der geringen Renditen fehlt den mittelgroßen Anbietern das Geld für die notwendigen globalen Werbekampagnen. Ende Januar hatte Reebok die kanadische Firma „The Hockey Co.“ übernommen und damit den Einstieg in den Hockey-Sport gewagt.

Vor wenigen Monaten erst kaufte das US-Mode-Label Quicksilver den französischen Wintersportanbieter Rossignol. Die finnische Amer-Group übernahm von Adidas die angeschlagene Ski- und Outdoor- Sparte Salomon. Zuvor hatte der US-Skiproduzent K2 den mittelständischen deutschen Wettbewerber Völkl übernommen.

Ambitionen, in das Winter-Segment einzusteigen, hat Reebok aber nicht. „Der Skisport ist ein schwieriges und kostenintensives Geschäft“, sagte Fireman. Das Ziel von Reebok seien vielmehr Akquisitionen in Bereichen, die unter den Markennamen passen. Der Konzern von der Ostküste der USA ist in typischen US-Sportarten wie Basketball und Football stark sowie in den Bereichen Laufen und Lifestyle. Er rangiert in den USA, dem wichtigsten Sportartikelmarkt der Welt, hinter Nike auf dem zweiten Platz. Im vergangenen Jahr setzte Reebok 3,8 Milliarden Dollar um. Mit einer 50-Millionen-Dollar-Werbekampagne – die teuerste der Firmengeschichte – versucht Reebok derzeit, das Image der Marke zu verjüngen. In den USA ist der neue Auftritt gut angekommen. Im ersten Halbjahr habe dort der Auftragseingang für Schuhe um 20 Prozent angezogen, sagte Fireman.

Der Manager will näher an die globalen Weltmarktführer Nike und Adidas herankommen. Nike ist jedoch etwa dreimal so groß, Adidas erzielte zuletzt rund doppelt so hohe Einnahmen. In Deutschland will Reebok Konkurrent Puma Platz drei streitig machen. Doch das wird schwer. Im wichtigen Fußball-Geschäft sind die Amerikaner überhaupt nicht vertreten. „Reebok steht in Deutschland für Laufen und Lifestyle, aber nicht für Fußball“, heißt es bei Händlern. mwb/jojo/HB

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