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Wirtschaft: Reich werden mit Recherche

„Team Berlin“ investiert in Rohstoffe und liegt nach einer Woche auf Platz eins

Berlin - Allein ihrem Bauchgefühl wollen sie ihren Erfolg nicht überlassen. Deswegen recherchieren die Jungs vom „Team Berlin“ sehr gründlich, welche Aktienkurse in der nächsten Woche nach oben schießen könnten. Sie lesen Tageszeitungen, recherchieren bei Branchendiensten im Internet und werten Experten-Prognosen aus – welche Branchen wachsen, welches Unternehmen will investieren, wie entwickeln sich die Märkte? Ihr Tipp der letzten Woche: Rohstoffe. „Wir haben vor allem bei Stahl- und Aluminiumfirmen angelegt“, sagt Clemens Buckwitz. Seitdem die Konjunktur wieder anzieht, entwickeln sich die Werte kontinuierlich nach oben.

„Das hat ganz gut geklappt“, sagt Buckwitz und lacht. Der 19-Jährige hat Grund zur Freude. Seine Gruppe liegt derzeit auf Platz eins in der Berliner Wertung des Planspiels Börse, das die Sparkassen zusammen mit dem Tagesspiegel veranstalten. Landesweit landen sie immerhin noch auf Platz 31 von insgesamt 13 000 Teams. Nach einer Woche sind die virtuellen 50 000 Euro des „Team Berlin“ um 1 415 Euro angewachsen. Wäre es echtes Geld, würde die Rendite fast drei Prozent betragen. Wenn das Spiel am 14. Dezember zu Ende geht, gewinnt, wer das meiste aus seinem Startkapital herausgeholt hat. Dazu müssen die Schüler und Studenten versuchen, möglichst geschickt ihr Geld anzulegen. Die Kurse der Unternehmen sind dabei exakt so, wie auch an der echten Börse; allerdings verlustsicher simuliert als Online-Spiel.

Besonders zwei Firmen brachten das „Team Berlin“ nach vorne: BHP Biliton, ein australisch-britisches Unternehmen, das mit Öl und Metallen handelt, und die Firma Aurubis, der größte Produzent von Kupfer in Europa. Erst vor ein paar Wochen hatte Clemens Buckwitz die Gruppe angemeldet. Eine Lehrerin hatte ihn auf das Planspiel Börse aufmerksam gemacht. Er fragte seinen besten Freund Johannes Kunz. Als drittes Mitglied kam Clemens’ jüngerer Bruder Vincent, 15, an Bord. Zusammen besuchen die drei das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Berlin-Köpenick. Clemens und Johannes gehen in die 13. Klasse; Vincent besucht die 10. Klasse.

Über den Namen ihrer Gruppe, „Team Berlin“, haben die drei nicht lange nachgedacht, ihnen sei wichtiger, was hinter dem Spiel steckt, sagt Clemens Buckwitz: „Wir wollen lernen, wie man richtig richtig anlegt.“ Damit das Geldverdienen später an der echten Börse ähnlich reibungslos funktioniert wie im Spiel. So überlegt der 19-Jährige schon jetzt, vielleicht selbst einmal Aktien zu kaufen. Dafür wollten er und sein Team nun Erfahrung sammeln. Und nicht nur das: „Zu gewinnen wäre natürlich schön“, sagt Clemens Buckwitz.

Bis es so weit sein könnte, beratschlagen sie sich weiter in der Schule oder am Telefon, worin sie ihr Geld investieren wollen. „Da gibt es öfters Meinungsunterschiede. Schließlich gibt es viele Varianten, die klappen könnten“, erzählt der 19-Jährige. Nächstes Wochenende wollen sich die drei dann wieder treffen und entscheiden, wie es weitergeht. Ihre Tipps verraten sie nicht. Die könnten schließlich Konkurrenten lesen. Das nächstplatzierte Berliner Team etwa, die „Börsen-Crashers“, liegt nur wenige Plätze und Euros hinter ihnen. Wer selbst noch beim Planspiel Börse mit einsteigen will, kann das noch bis zum 9. November tun. Laura Höflinger

Laura Höflinger

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