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Die Sparer schwimmen im Geld.

© dpa

Rekord: Wegen Aktien: Geldvermögen der Deutschen steigt auf 5,3 Billionen Euro

Die Deutschen sind reicher denn je. Ihr bewegliches Vermögen stieg auf 5,3 Billionen Euro. Ursache sind die steigenden Bewertungen der Aktien. Wegen der niedrigen Zinsen steigen viele Sparer auf Aktien um.

Der Boom an den Börsen hat die sogenannten Geldvermögen der Menschen in Deutschland Ende vergangenen Jahres auf ein Rekordniveau klettern lassen. Auf 5318 Milliarden Euro summierte sich das bewegliche Vermögen privater Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen.

Das kräftige Plus von 105 Milliarden Euro oder zwei Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2015 erklärte die Bundesbank am Freitag vor allem mit der seinerzeit guten Lage an den Aktienmärkten: Bei Aktien und Anteilen an Investmentfonds habe es „beachtliche Bewertungsgewinne“ von rund 62 Milliarden Euro gegeben.

Die historisch niedrigen Sparzinsen kurbeln zudem die Nachfrage nach Wertpapieren an: Aktien und sonstige Anteilsrechte wurden per saldo in Höhe von knapp sieben Milliarden Euro gekauft. Mit netto knapp acht Milliarden Euro verzeichneten auch Anteile an Investmentfonds deutliche Zuflüsse, wobei vor allem Aktienfonds gefragt waren.

Robuster Aktienmarkt

Dank des robusten Arbeitsmarktes und steigender Reallöhne konnten viele Menschen mehr auf die hohe Kante legen. Geld floss wie in den Vorquartalen trotz extrem niedriger Zinsen bevorzugt in kurzfristige und als sicher eingeschätzte Bankeinlagen sowie in Versicherungen und Pensionseinrichtungen. Durch solche Transaktionen erhöhte sich das Geldvermögen um gut 43 Milliarden Euro.

Im Gegenzug nutzen viele Verbraucher die niedrigen Zinsen auch, um sich günstige Kredite etwa für den Wohnungsbau zu verschaffen. Allerdings nahmen die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte nur um etwa sieben Milliarden Euro zu. Unter dem Strich erhöhte sich das Nettogeldvermögen damit nach zwei Quartalen mit Rückgängen auf nun 3697 Milliarden Euro.

Im dritten Quartal 2015 war das Geldvermögen der Deutschen erstmals seit vier Jahren geschrumpft. Damals hinterließen die Kursturbulenzen an den Börsen negative Spuren und drückten den Wert auf 5213 Milliarden Euro.

Solche Rückgänge sind jedoch die Ausnahme, ansonsten gab es in den vergangenen Jahren einen stetigen Zuwachs. Im Auftaktquartal 2000 lag das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland noch bei 3390 Milliarden Euro, Anfang 2010 waren es gut 4290 Milliarden Euro. Immobilien oder Kunstwerke sind in der Statistik nicht enthalten. Auch wie das Vermögen verteilt ist, geht aus der Studie nicht hervor. (dpa)

Einen ausführlichen Bericht, wie sich der Anleger seine Ersparnisse mit einem "Rebalancing" des Portfolios vor Crashs und Börsenwirren schützen und trotzdem in Aktien investieren kann, um die niedrigen Zinsen zu umgehen, lesen Sie hier.

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