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Wirtschaft: Renault und Nissan feilen an Partnerschaft

TOKIO (AP).Nach wochenlangen Spekulationen ist die Allianz des französischen Automobilherstellers Renault mit dem japanischen Unternehmen Nissan offenbar perfekt.

TOKIO (AP).Nach wochenlangen Spekulationen ist die Allianz des französischen Automobilherstellers Renault mit dem japanischen Unternehmen Nissan offenbar perfekt."Wir haben eine Vereinbarung über die Umrisse eines Bündnisses erreicht", sagte Nissan-Chef Yoshikazu Hanawa am Montag dem Wirtschaftsnachrichtendienst "Nikkei News".Die Zeitung "Asahi" berichtete, Renault werde voraussichtlich rund 500 Mrd.Yen (rund 7,5 Mrd.DM) in Nissan investieren, was einer Beteiligung von knapp 40 Prozent an dem angeschlagenen drittgrößten japanischen Autohersteller entspricht.

Wichtige Einzelheiten des Abkommens, wie etwa die Höhe der Beteiligung von Renault an Nissan, sind nach den Worten Hanawas aber noch nicht geklärt.Einige Vorstandsmitglieder Renaults müßten dem Schritt zudem noch zustimmen.Nach einem Bericht des Rundfunksenders "NHK" will Renault an diesem Dienstag über den Umfang einer geplanten Kapitalbeteiligung an Nissan entscheiden.In einem am Montag ausgestrahlten Interview mit "NHK" sagte Renault-Chef Louis Schweitzer, eine Vereinbarung werde bald bekanntgegeben.Hanawa bezeichnete die Gespräche bei seiner Rückkehr nach Tokio als freundlich.

In Tokio wird erwartet, daß sich Renault mit bis zu 40 Prozent an Nissan beteiligt.Damit könnte Renault ein Vetorecht bei wesentlichen Unternehmensentscheidungen ausüben.Nissan könnte das Geld im Gegenzug zur Verminderung seiner Schulden einsetzen, die laut "Wall Street Journal" rund 32 Mrd.Dollar betragen.Der Aktienkurs von Nissan sprang an der Tokioer Börse am Montag um 13,2 Prozent in die Höhe.

Erst vergangene Woche hatte DaimlerChrysler seine Gespräche über eine Beteiligung an Nissan abgebrochen.In Tokio wurde nicht ausgeschlossen, daß sich Nissan im Zuge der Privatisierung von Renault seinerseits an dem Konzern beteiligen könnte, um die Partnerschaft abzusichern.Die Verhandlungen umfassen laut "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zehn Sparten, darunter Produktion, Entwicklung und Verkauf.Unter anderem werde über die gemeinsame Entwicklung von Fahrzeugen nachgedacht.Auch könnten beide Hersteller in der Produktion von Kleinwagen zusammenarbeiten.Beide Unternehmen erwägten auch die gemeinsame Nutzung ihrer Auslandsfertigungen.Renault könnte die Nissan-Werke in Mexiko nutzen, die Japaner von den Renault-Fertigungen in Argentinien und Brasilien profitieren.

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