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Wirtschaft: Rückkehr zum Auto (Kommentar)

Die Integration ist geschafft. Jürgen Schrempp hält sich und die 470 000 Mitarbeiter von DaimlerChrysler unter Dampf.

Die Integration ist geschafft. Jürgen Schrempp hält sich und die 470 000 Mitarbeiter von DaimlerChrysler unter Dampf. Die Zahlen sind glänzend: Knapp 300 Milliarden Mark Umsatz und rund 20 Milliarden Mark Gewinn. Damit liegt DaimlerChrysler unter den Autoherstellern ganz weit vorn. Der Umbau ist noch nicht zu Ende. Schon kündigt Schrempp weitere Aktionen an: Das Debis Systemhaus wird verkauft. Mit dem zweistelligen Milliardenerlös will sich der Konzern im Internet positionieren und die Dienstleistungen rund ums Auto ausbauen. Konzentration auf das Fahrzeuggeschäft, lautet die Devise. Der Börsengang des Europäischen Luftfahrtkonzerns EADS, in dem die Dasa aufgeht, könnten ebenso folgen wie der Verkauf des Bahnunternehmens Adtranz nach der Sanierung. Spätestens in zwei Jahren dürfte aus dem integrierten Technologiekonzern ein reiner Fahrzeugkonzern geworden sein - zuzüglich automobilrelevanter Dienstleistungen. Deshalb will Schrempp unbedingt einen Autobauer übernehmen, der mit seinen Produkten die DaimlerChrysler-Lücke zwischen Smart und A-Klasse füllt. Viele Kandidaten kommen nicht in Frage; Schmucksstücke sind sie allesamt nicht: Die südkoreanische Daewoo hat rund 30 Milliarden Mark Schulden, und Fiat verdient auch kein Geld mit dem Bau von Autos. Der erbärmliche Aktienkurs seines Unternehmens treibe ihn um, gibt Schrempp zu. Einst war er mit der Devise Profit, Profit, Profit angetreten. An den Zahlen kann es nicht liegen, vielmehr hat es ein klassischer Industriekonzern schwer gegenüber den Technologiewerten am Neuen Markt und der Nasdaq. Aber vielleicht helfen jetzt die Internet-Pläne.

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