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Wirtschaft: Rückschlag bei der Sanierung von Mitsubishi Daimler-Chrysler wird erneut

mit Millionenverlust belastet

Tokio/Frankfurt (Main) (bas/hz/HB). Zwei Jahre nach seinem Antritt als MitsubishiChef ist der Daimler-Manager Rolf Eckrodt mit der Sanierung des Autokonzerns aus der Spur geraten. Daimler-Chrysler hält an dem viertgrößten japanischen Hersteller rund 37 Prozent. Überraschend tief rutschte dieser im ersten Halbjahr in die Verlustzone und begrub zugleich seine Erwartungen auf ein positives Ergebnis im Gesamtjahr. Damit wird der japanische Konzern neben Chrysler zum zweiten Klotz am Bein von Daimler: Die Sorge unter Analysten wächst, dass die Stuttgarter 2003 wegen Mitsubishi ihr operatives Gewinnziel von rund fünf Milliarden Euro verfehlen könnten. Bei Daimler-Chrysler hieß es, der Mitsubishi-Verlust sei „schon zum größten Teil in den Konzernzahlen zum dritten Quartal verbucht“. Das Fünf-Milliarden-Ziel werde dadurch nicht gefährdet.

Der japanische Autohersteller hatte zwar bereits ein Minus für die erste Hälfte seines bis Ende März reichenden Geschäftsjahres in Aussicht gestellt, doch der Verlust ist nun fünfmal so hoch wie die Prognose. Mitsu- bishi Motors rutschte in einen operativen Verlust von 76 Milliarden Yen (umgerechnet 591 Millionen Euro) und damit in ein weit größeres Minus als prognostiziert. Als Konsequenz reduzierte Mitsubishi seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr. Nun wird ein Netto-Verlust von elf Milliarden Yen befürchtet statt des noch im Juli prognostizierten Gewinns von zehn Milliarden Yen.

Grund für die Probleme sind massive Schwierigkeiten auf dem US-Markt. Mit günstigen Finanzierungsangeboten hatte Mitsubishi viele junge Käufer angelockt, die sich jedoch vielfach nicht als zahlungskräftig erwiesen. Eckrodt reagierte zwar unmittelbar: Das Führungspersonal wurde ausgetauscht, die möglichen finanziellen Belastungen auf einen Schlag in der Bilanz berücksichtigt und die Kunden fortan sorgfältiger ausgewählt. Doch dem Absatz tat dies nicht gut: Zuletzt hatte Mitsubishi in den USA zweistellige Absatzeinbußen hinnehmen müssen.

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