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Wirtschaft: Russen suchen Weltraumbahnhof

In Russland werde es vorerst keine krisenbedingten Kürzungen bei Raumfahrtprogrammen geben. Das sagte der Direktor der staatlichen Raumfahrtbehörde Roskomos, Anatoli Perminow, Mitte Dezember.

In Russland werde es vorerst keine krisenbedingten Kürzungen bei Raumfahrtprogrammen geben. Das sagte der Direktor der staatlichen Raumfahrtbehörde Roskomos, Anatoli Perminow, Mitte Dezember. Zwar wollte er Streichungen nicht ausschließen, sollte sich die Krise weiter vertiefen. Momentan bestehe dazu jedoch kein Anlass. Erst im Herbst hatte die Regierung die Mittel für das nationale Programm für 2009 um 100 Milliarden Rubel (knapp 2,7 Milliarden Euro) erhöht. Insgesamt beteiligt sich der Staat damit bis 2011 mit jährlich umgerechnet rund fünf Milliarden Euro an Raumfahrtprogrammen. Priorität hat dabei die Entwicklung des Navigationssatelliten-Systems „Glonass“, das auch zu militärischen Zwecken genutzt werden kann.

Außerdem will Moskau sich eigene Weltraumbahnhöfe zulegen. Gegenwärtig schießt Russland seine Satelliten und Raumtransporter vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan ins All. Die zentralasiatische Ex-Sowjetrepublik will den Mitte der 90er auf 50 Jahre abgeschlossenen Pachtvertrag mit Russland jedoch vorfristig kündigen und den Raumfahrtbahnhof künftig selbst nutzen. Anlass für das Zerwürfnis waren Pannen mit dem ersten, von Russland auf eine Erdumlaufbahn gebrachten Sputnik Kasachstans, der schon kurz nach dem Start den Kontakt zur Leitstelle abbrach. Kasachstans Raumfahrtbehörde wirft Russland vor, Hersteller Chrunitschew habe den Trabanten aus gebrauchten Teilen zusammengebastelt.Elke Windisch

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