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Wirtschaft: Russland drosselt die Ölförderung

Noch vor der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat Russland auf die niedrigen Ölpreise reagiert und die Förderung gedrosselt. Die russische Ölproduktion wird nach Angaben vom Montag täglich um 30 000 Barrel (je 159 Liter) oder 0,5 Prozent zurückgefahren.

Noch vor der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat Russland auf die niedrigen Ölpreise reagiert und die Förderung gedrosselt. Die russische Ölproduktion wird nach Angaben vom Montag täglich um 30 000 Barrel (je 159 Liter) oder 0,5 Prozent zurückgefahren. Bei der für Mittwoch angesetzten Konferenz der Opec-Erdölminister in Wien wird in Expertenkreisen mit einer Reduzierung der Förderung um deutlich über eine Million Barrel am Tag gerechnet. Der Druck auf die Öl-Preise hat sich unterdessen durch eine sinkende weltweite Nachfrage noch weiter verstärkt.

Die elf Opec-Länder haben infolge der niedrigen Preise für den Rohstoff in den vergangenen Wochen angeblich allein in den beiden vergangenen Monaten 30 Milliarden Dollar (33,6 Milliarden Euro/65,7 Milliarden Mark) verloren. Diese Rechnung habe der irakische Ölminister Mohammed Rasheed aufgemacht, berichtete die Opec-Nachrichtenagentur Opecna am Montag in Wien. Zur Stabilisierung der Preise verlangte Rasheed zukünftig eine Kürzung der täglichen Opec-Produktion um 1,5 Millionen Barrel. Das Kartell fördert offiziell 23,5 Millionen Barrel pro Tag.

Der Preis für Opec-Öl hatte in der vergangenen Woche mit 17,87 Dollar einen Tiefpunkt erreicht. Das Kartell strebt eine Preisspanne zwischen 22 und 28 Dollar an.

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) schätzte derweil am Montag den Rückgang der weltweiten Ölnachfrage im dritten Quartal auf 750 000 Barrel Rohöl pro Tag. In den 30 Mitgliedsstaaten der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sei die Nachfrage allein im September um 2,5 Prozent gesunken, der deutlichste Rückgang in einem Monat seit Jahresbeginn. Die internationale Ölproduktion sei im Oktober weiter auf 76,7 Millionen Barrel pro Tag gefallen nach 76,8 Millionen im Vormonat. Die Terroranschläge vom 11. September und die Sorge über die Milzbrand-Briefe hätten das Vertrauen der Verbraucher erschüttert. Hinzu käme die weiter steigende Arbeitslosigkeit und die Zurückhaltung bei Flugreisen. Nach den Anschlägen hatte die Opec die Drosselung der Ölförderung aus weltkonjunkturellen Gründen kurzfristig ausgeschlossen, um die Gefahr einer Ölkrise abzuwenden.

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