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Wirtschaft: RWE überrascht mit neuer Technologie

ESSEN .Eine neue Technologie in der Datenübertragung per Stromkabel hat der Aktie des Essener Energiekonzerns RWE am Donnerstag zu einem Kurssprung verholfen.

ESSEN .Eine neue Technologie in der Datenübertragung per Stromkabel hat der Aktie des Essener Energiekonzerns RWE am Donnerstag zu einem Kurssprung verholfen.Mit dem neuen System, das die RWE Energie AG und der Schweizer Telekommunikationsanbieter Ascom Management AG (Bern) entwickelt haben, sei es zum ersten Mal gelungen, Sprache und Daten über das Stromnetz zu übertragen, teilte die RWE am Donnerstag in Essen mit.

Die Aktie des Energiekonzerns legte am Donnerstag mittag an der Frankfurter Börse um fast 16 Prozent zu und lag bei 43,50 Euro.Mit dem neuen Kommunikationssystem ist nach Angaben des Unternehmens der Durchbruch bei der Datenübertragung über das Stromnetz gelungen."Wenn das stimmt, werden die Marktanteile auf dem Telekommunikationsmarkt neu gemischt", sagte ein Händler auf dem Frankfurter Parkett.

Mit der neuen Technologie können Daten laut RWE mit sehr hoher Geschwindigkeit übertragen werden.Das Stromnetz diene dann auch als Datennetz, ohne daß zusätzliche Gebühren für den Zugang und die Verkabelung anfielen.Hierdurch könnte die RWE, die gemeinsam mit der Düsseldorfer Veba AG die Telefongesellschaft Otelo betreibt, im Ortsbereich zum Teil auf Mietleitungen der Telekom verzichten.Für den sogenannten Teilnehmeranschluß an den Endkunden hatte die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation unlängst eine monatliche Gebühr von 25,40 DM festgelegt.

Nach weiteren Angaben der RWE könnten durch die neue Technologie die Stromkunden auch Industrieanlagen und private Haushaltsgeräte über das Internet überwachen lassen.In Leichlingen bei Düsseldorf nahmen RWE und Ascom am Donnerstag eine 300 Meter lange Teststrecke in Betrieb.Manfred Remmel, Vorstandsvorsitzender der RWE Energie AG, sieht sein Unternehmen mit der entwickelten technischen Lösung deutlich vor den Wettbewerbern.Es gehe nunmehr darum, die Marktchancen des gemeinsam mit Ascom erreichten "technischen Durchbruchs" zu ergreifen.Dem herkömmlichen Stromnetz komme nun ein zusätzlicher strategischer Stellenwert zu.Auch ein "Schröder-Effekt" half der RWE-Aktie am Donnerstag auf die Sprünge: Wenn der Bundeskanzler sich im Streit gegen den Finanzminister und SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine durchsetze, könne dies den Versorgern nur zugute kommen, hieß es.

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