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Wirtschaft: RWE zeigt Interesse an Nuon

Düsseldorf/Berlin - Der Energiekonzern RWE steigt in das Fusionskarussell auf dem europäischen Energiemarkt ein. Konzernchef Harry Roels wolle eine strategische Beteiligung am niederländischen Energiekonzern Nuon erwerben, heißt es in unternehmensnahen Kreisen.

Düsseldorf/Berlin - Der Energiekonzern RWE steigt in das Fusionskarussell auf dem europäischen Energiemarkt ein. Konzernchef Harry Roels wolle eine strategische Beteiligung am niederländischen Energiekonzern Nuon erwerben, heißt es in unternehmensnahen Kreisen. Nuon bietet Strom auch auf dem Berliner Markt an. Mit seiner „Lekker-Strom“- Kampagne hat Nuon bisher mehr als 10 000 Kunden in der Stadt gewonnen. Im Herbst fallen in den Niederlanden die rechtlichen Schranken, die eine Übernahme bislang verhindert haben.

Die Pläne von RWE befinden sich zwar noch in einer frühen Phase. Der gebürtige Niederländer Roels hat aber offenbar schon grünes Licht vom Aufsichtsrat erhalten. Der RWE-Chef gibt damit seine bisherige Zurückhaltung auf. In den vergangenen Jahren hatte er sich auf den Abbau von Schulden konzentriert. Wegen seiner defensiven Strategie war Roels im Aufsichtsrat bereits in die Kritik geraten. Schließlich rechnen Energieexperten mit einem harten Wettlauf der großen europäischen Versorger um Übernahmen.

Nuon ist im europäischen Maßstab ein kleiner Wettbewerber. Während Konkurrent Eon für den spanischen Versorger Endesa knapp 30 Milliarden Euro bezahlen will, wird der Wert der Nuon-Sparten Vertrieb und Erzeugung, für die sich RWE interessiert, nur auf vier bis fünf Milliarden Euro geschätzt. Nuon ist in den Niederlanden neben Essent der größte Versorger. Das Unternehmen gehört mehreren Provinzen und Kommunen.

RWE dürfte allerdings nicht der einzige Interessent sein, im Gespräch waren bereits die britische Centrica, Electricité de France und die norwegische Statkraft. Eine komplette Übernahme von Nuon durch RWE ist unwahrscheinlich. Wie es in Nuon-Kreisen heißt, sind nur einige Anteilseigner zum Verkauf bereit.

Zu einer offiziellen Stellungnahme war keines der Unternehmen bereit. „Das mögliche Interesse signalisiert aber, wie lukrativ unser Geschäftsmodell ist“, sagte ein Sprecher von Nuon Deutschland dem Tagesspiegel. Er betonte, dass sich die beiden Unternehmen in Deutschland kaum Konkurrenz machen würden, da Nuon vor allem in Berlin aktiv ist, RWE dagegen in Nordrhein-Westfalen. awm/HB

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