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Als Rüdiger Grube den Posten bei der Deutschen Bahn übernahm, steckte die S-Bahn in der Krise.

© Kai-Uwe Heinrich

S-Bahn-Krise und Bahnhof Zoo: Rüdiger Grube und Berlin hatten eine besondere Beziehung

Der Ex-Bahn-Chef kämpfte leidenschaftlich darum, die S-Bahn in Berlin weiterbetreiben zu dürfen. Bei Hertha BSC fiel der Abschied als Sponsor leichter.

Rüdiger Grube und Berlin – das war eine ganz besondere Beziehung. Und oft auch eine schwierige. Grubes Bahnzeit begann 2009 mit dem Ausbruch der S-Bahn-Krise. Auslöser war am 1. Mai ein Radbruch bei einem Zug, der daraufhin entgleist war. Im Lauf des Jahres kam heraus, dass in den Jahren zuvor bei der Wartung der Züge gewaltig geschlampt worden war. Grube musste die S-Bahn wieder aufs Gleis stellen – und die leidgeprüften Fahrgäste mit Entschädigungszahlen einigermaßen versöhnen. Am Ende musste die Bahn bei der S-Bahn, mit der der Konzern vorher Millionengewinne machten wollte, draufzahlen.

Leidenschaftlich kämpfte Grube trotzdem darum, die S-Bahn weiter betreiben zu dürfen. Sie gehöre zur Bahn wie das Brandenburger Tor zu Berlin. Grube war erfolgreich. In der Ausschreibung erhielt sie – als einziger im Wettbewerb gebliebener Bieter– den Zuschlag für den Betrieb auf dem Ring. Und auch für die weiteren Ausschreibungen der Ost-West- und der Nord-Süd-Strecken gilt sie als Favorit.

Grube blieb hart

Nicht erweichen ließ sich der Bahnmanager beim Fernzughalt im Bahnhof Zoo. Auch er ließ die schnellen Züge dort einfach durchrauschen. Immerhin hält seit Dezember um Mitternacht wenigstens ein IC als Ersatz für weggefallene Nachtzüge, die unter Grube auch im Berlin-Verkehr gestrichen worden waren. Wie vorher die Autozüge, für die die Bahn erst wenige Jahre zuvor die Verladestation in Wannsee aufwändig umgebaut hatte.

Hart blieb Grube beim Dach des Hauptbahnhofs. Auf das von der Politik gewünschte Verlängern ließ auch er sich nicht ein. Es blieb und bleibt bei der verkürzten Variante.

Dass die Zentrale weiter in Berlin sitzt, war für Grube dagegen, anders als bei Vorgänger Hartmut Mehdorn, klar. Den Hauptsitz der Logistik-Zentrale verlor die Hauptstadt allerdings unter Grubes Leitung. Und auch von der Brust der Spieler von Hertha-BSC verabschiedete sich Grube. Den seit 2006 bestehenden Sponsorenvertrag mit dem Verein beendete er 2015.

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