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Wirtschaft: SAARSTAHL

Wenn Politiker Stahl kochen

Im August 1993 ist Schluss. Monatelang hatte Saarstahl zu dieser Zeit Verluste geschrieben, von einem Defizit in Höhe von 30 Millionen Mark je Monat war die Rede, also eine Million Mark am Tag. Da hat das Unternehmen, das in den 80er Jahren noch zur luxemburgischen Arbed-Gruppe gehört hatte, schon wechselvolle Zeiten hinter sich – mit immer neuen Krisen und immer neuen Staatseingriffen. Auf geschätzte 4,3 Milliarden Mark summieren sich die Unterstützungszahlungen, mit denen Bund und Land das Unternehmen seit Beginn der zahlreichen Stahlkrisen in den 70er Jahren gepäppelt hatten. Nach 1993 dauert das Konkursverfahren acht Jahre und acht Monate – 2001 dann allerdings gibt es ein Happy End: Saarstahl wird wieder ein privates Unternehmen. Bis dahin muss der Staat immer wieder mit Finanzhilfen das Aus verhindern. Zeitweise ist das Saarland mit bis zu einem Drittel als Anteilseigner im Boot. Immerhin: Seit dem Neustart ist die Zahl der Beschäftigten um rund 1000 auf 7200 gestiegen. Ihre Arbeitsplätze dürften zu den teuersten Stellen gehören, die sich die Bundesrepublik je geleistet hat. brö

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