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Wirtschaft: Saban will Jobs bei Pro Sieben Sat 1 erhalten US-Investor erwartet Abschluss

des Senderkaufs Ende der Woche

München (cbu/hps/HB). Der USMilliardär Haim Saban will die Arbeitsplätze bei ProSiebenSat1 nach der Übernahme des größten deutschen TV-Konzerns erhalten. „Ich habe keine Pläne für Stellenstreichungen“, betonte Saban am Mittwoch in München und wollte damit für Ruhe sorgen. Denn schon länger kursieren Gerüchte, nach dem Einstieg bei Pro Sieben Sat 1 würde es zu Entlassungen in großem Stil kommen. Genaue Pläne zur weiteren Strategie will Saban erst vorstellen, wenn die Transaktion endgültig abgeschlossen ist. Dies wird noch für diese Woche erwartet. Saban besuchte am Mittwoch überraschend den für die Medienpolitik zuständigen Leiter der Bayerischen Staatskanzlei Erwin Huber (CSU).

Grundsätzlich will der Medienprofi aus Los Angeles an der Ausrichtung der Konzernsender Pro7, Sat1, N 24 und Kabel1 zunächst nichts ändern, sagte er. Experten gehen aber davon aus, dass Deutschlands größter TV-Konzern vor einem Neuanfang steht. Analysten erwarten umfangreiche Umbaumaßnahmen in den nächsten Monaten. „Wenn Saban fest im Sattel sitzt, wird es zu Änderungen in der Programmstrategie kommen“, sagt Erik Heinrich von der Düsseldorfer WGZ-Bank. In der Senderfamilie sind vor allem die Verlustbringer Sat 1 und der kleine Nachrichtenkanal N 24 die Sorgenkinder. „Es könnte gut sein, dass N24 unter die Räder kommt“, prognostiziert Heinrich. Auch Thomas Grillenberger von der Bayerischen Landesbank hält die Existenz des defizitären Berliner Nachrichtensenders für bedroht.

Pro Sieben Sat1 bekennt sich aber weiter zu N24. Ein Sprecher verwies auf die Markt- und Quotenerfolge im Vergleich zum Konkurrenten N-TV. Auch Analyst Stefan Weiss von der West LB sieht den Kanal auf gutem Weg. Für die ehemaligen Kirch-Sender geht es darum, verlorene Marktanteile und Werbemillionen zurückzugewinnen. Der Gewinnbringer Pro Sieben konnte in der Vergangenheit immer weniger die Verluste von Sat1 und N 24 kompensieren. Entgegen der ursprünglichen Zusage des Vorstandschefs Urs Rohner wird Sat1 auch 2003 rote Zahlen schreiben. An diesem Donnerstag wird die Sendergruppe ihre Quartalszahlen vorlegen.

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