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Wirtschaft: Sammeln für notleidende Griechen Orthodoxe Kirche für eine neue Bescheidenheit

Genf - Die Orthodoxe Kirche von Griechenland will die Bevölkerung angesichts drohender Verarmung und Massenarbeitslosigkeit unterstützen. Man werde Lebensmittel, Kleider und andere Hilfsgüter an notleidende Griechen verteilen, sagte Gabriel Papanicolaou von der griechisch-orthodoxen Kirche am Donnerstag in Genf während eines Besuchs beim Weltkirchenrat.

Genf - Die Orthodoxe Kirche von Griechenland will die Bevölkerung angesichts drohender Verarmung und Massenarbeitslosigkeit unterstützen. Man werde Lebensmittel, Kleider und andere Hilfsgüter an notleidende Griechen verteilen, sagte Gabriel Papanicolaou von der griechisch-orthodoxen Kirche am Donnerstag in Genf während eines Besuchs beim Weltkirchenrat. Zudem will die Kirche Menschen, die ihre Arbeit verlieren, psychologisch und seelsorgerisch beistehen. Die Kirchenleitung erwartet, dass die Sparmaßnahmen der Regierung in Athen erst nach dem Sommer die Menschen voll treffen werden. Man bereite sich in den Gemeinden aber schon jetzt darauf vor, hieß es.

Das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche, Hieronymus II., hatte bereits Anfang der Woche dem Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou Hilfe für notleidende Menschen zugesagt. Die Kirche betonte, dass Griechenland nicht nur eine beispiellose ökonomische Talfahrt erlebe, sondern sich auch in einer moralischen Krise befinde. Gier und ausufernder Konsum hätten zu der desaströsen Lage beigetragen. Jetzt sei eine neue Bescheidenheit gefragt.

Von den elf Millionen Einwohnern des Landes gehören zehn Millionen der griechisch-orthodoxen Kirche an. Die Kirche, die über große Vermögenswerte verfügt, unterhält in Griechenland zahlreiche Hilfs- und Sozialprogramme.

Länder der Eurozone, die EU und der Internationale Währungsfonds hatten der griechischen Regierung unter strengen Auflagen Finanzhilfen zugesagt. Ökonomen befürchten, dass die Sparmaßnahmen zu steigender Armut führen werden. Griechenland steht wegen ausufernder Staatsausgaben vor dem Bankrott. Am Donnerstag billigte das griechische Parlament ein drakonisches Sparprogramm, mit dem sich die Regierung die Hilfen der EU und des IWF sichern will. Bei Protesten gegen diese Sparmaßnahmen starben am Mittwoch drei Menschen.epd

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