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Samsung: Einigung auf Sozialplan

Geschäftsleitung und Betriebsrat des Samsung-Werkes in Berlin-Oberschöneweide haben sich auf einen Sozialplan geeinigt. Das ursprüngliche Ziel des Betriebsrates und der IG Metall, die Werksschließung zu verhindern, wurde nicht erreicht.

Berlin - Nach Angaben des Unternehmens sollen betriebsbedingte Kündigungen nicht vor dem 31. März 2006 wirksam werden. Alle Mitarbeiter erhalten eine Abfindung und das Angebot, in eine Transfergesellschaft übernommen zu werden. Die Dauer der Übernahme reicht, gestaffelt nach Alter, bis zu zwei Jahre. Nach einer mehrstündigen Beratung stimmten mehr als zwei Drittel der Belegschaft nach Angaben des Betriebsrats am Abend der Einigung zu.

Damit wurde ein Interessensausgleich für die von der Werksschließung betroffenen Mitarbeiter vereinbart, nachdem erste Verhandlungsrunden mit dem Betriebsrat und der IG Metall ohne Ergebnis geblieben waren. «Wir sind froh, einen fairen Kompromiss gefunden zu haben, der den Interessen beider Seiten gerecht wird», erklärte Samsung-Präsident Dong-Sik Kim.

Auch der Verhandlungsführer der IG Metall, Klaus Abel, war mit dem Ergebnis zufrieden. «Wir haben erreicht, dass die Übernahmedauer von ein auf bis zu zwei Jahre verlängert und das Volumen der Abfindung verdoppelt wird.» Betriebsrat und IG Metall hätten zehn zusätzliche Arbeitsplätze sichern können. Doch das ursprüngliche Ziel, die Werksschließung zu verhindern, wäre nicht erreicht worden.

«Den Kampf um die Arbeitsplätze haben wir nicht gewonnen, aber der Kampf hat sich für unsere Kolleginnen und Kollegen materiell dennoch gelohnt», sagte der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Kibbel. Seinen Angaben zufolge bleiben statt der ursprünglich geplanten 50 Arbeitsplätze nun 90 erhalten. Die Beschäftigten von Samsung würden im nächsten Jahr nach wochenlangem Kampf mit mehr als 23 öffentlichen Aktionen «einerseits mit Bitternis, aber andererseits auf Grund des durchgesetzten Sozialplans mit erhobenem Haupt das Werk an der Ostendstraße verlassen», sagte Kibbel.

Samsung hatte im September entschieden, die Bildröhrenproduktion am Standort Berlin zum Ende des Jahres 2005 einzustellen. Das Unternehmen hatte die Werksschließung mit der veränderten Marktlage und dem gesunkenen Bedarf an Bildröhren begründet. Die Produktion in Berlin sei unter den gegebenen Umständen nicht länger rentabel. Die Belegschaft des Werks demonstrierte wiederholt gegen die Schließung. (tso/dpa)

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